ChatGPT: Die KI, die schöner dichtet als Shakespeare!
2024-11-15
Autor: Lukas
Studien zeigen, dass Gedichte von ChatGPT bei Befragungen besser bewertet werden als die Meisterwerke von William Shakespeare und anderen berühmten Dichtern. Die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung der University of Pittsburgh, veröffentlicht im Fachblatt 'Scientific Reports', überraschen nicht nur Literaturwissenschaftler.
Laut den Forschern könnte die Simplizität der vom KI-Generator verfassten Gedichte Laien helfen, die Texte leichter zu verstehen. Dies könnte erklären, warum viele Teilnehmer die KI-generierte Poesie gegenüber menschlichen Werken bevorzugten. Interessant ist, dass die Teilnehmer möglicherweise die Komplexität und den tiefen Sinn menschlicher Gedichte nicht erkannten und diese als wirre Aneinanderreihung von Wörtern abtaten.
In der Untersuchung wurden 1634 Teilnehmer befragt, die keine Poesie-Experten waren und oft nur selten Gedichte lasen. Sie wurden mit zehn Gedichten konfrontiert, von denen fünf von bekannten Dichtern wie Shakespeare und T.S. Eliot stammten, während die anderen fünf von ChatGPT im Stil dieser Autoren erstellt wurden.
Erstaunlicherweise war mehr als die Hälfte der Teilnehmer der Meinung, dass die KI-Gedichte von Menschen verfasst worden seien. Dabei stellte sich heraus, dass die Gedichte, die am häufigsten als menschlich wahrgenommen wurden, tatsächlich von Dichtern stammten. Die Uneinigkeit unter den Teilnehmern darüber, welche Gedichte von der KI und welche von Menschen stammten, deutet darauf hin, dass viele von ihnen einfach geraten haben.
In einem weiteren Experiment bewerteten 696 zusätzliche Teilnehmer die Gedichte nach verschiedenen Kriterien wie Schönheit, Rhythmus und Originalität. Die KI-Gedichte schnitten in 13 von 14 Kategorien besser ab – allerdings nur, wenn die Teilnehmer nicht wussten, dass sie von einer Maschine geschrieben wurden. Sobald dies bekannt war, erhielten die KI-Gedichte deutlich schlechtere Bewertungen.
Ein besonders bemerkenswertes KI-Gedicht im Stil von Allen Ginsberg wurde von fast 70% der Teilnehmer fälschlicherweise einem menschlichen Dichter zugeordnet. Co-Autor Brian Porter stellt fest, dass moderne KI-Modelle, wie ChatGPT 4, signifikante Fortschritte gemacht haben und in der Lage sind, komplexe metrische Strukturen nachzuahmen, doch die inhaltliche Tiefe bleibe konstant.
Die Twists und Witze, die von dieser KI generiert wurden, wurden in einer anderen Studie sogar als witziger wahrgenommen als die von Durchschnittsmenschen. Dies wirft die Frage auf: Kann Künstliche Intelligenz in kreativen Bereichen die Menschen tatsächlich übertreffen? Während es für Poesie und Witze Anzeichen gibt, dass KI glänzen kann, behauptet Porter, dass bei längeren Erzählformen und komplexen Zusammenhängen die menschliche Kreativität nach wie vor überlegen ist. Die technologischen Grenzen der KI machen die Unterscheidung zwischen Mensch und Maschine nach wie vor deutlich, insbesondere in der Literatur.
Könnte es also sein, dass künstliche Intelligenz uns nicht nur in der Welt der Kunst herausfordert, sondern auch unsere Vorstellung von Kreativität revolutioniert? Nur die Zukunft wird zeigen, ob es zu einer Symbiose zwischen Mensch und Maschine in der kreativen Ausdrucksweise kommen kann.