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Bundesrat Beat Jans schlägt Verbot von Auslandsadoptionen vor

2025-01-27

Autor: Noah

Der Bundesrat Beat Jans hat einen umstrittenen Vorschlag ins Spiel gebracht: ein vollständiges Verbot von Adoptionen von Kindern aus dem Ausland. Dieses Vorhaben zielt darauf ab, schwerwiegende Missbräuche zu verhindern, die in der Vergangenheit in diesem sensiblen Bereich dokumentiert wurden.

In den letzten Jahrzehnten gab es immer wieder Fälle von illegalen Adoptionen, insbesondere aus Ländern wie Sri Lanka, wo zahlreiche Kinder ihren Eltern entrissen wurden. Eine Expertenkommission, die sich mit diesem Thema befasst hat, empfiehlt strenge Regelungen oder gar ein komplettes Verbot von Auslandsadoptionen. Diese Empfehlungen basieren auf alarmierenden Berichten über missbräuchliche Praktiken, die von Ländern wie Chile bis Indien reichen.

Einigen Berichten zufolge sind in den letzten Jahren die Zahlen der illegalen Adoptionen gestiegen, was eindringlich zeigt, dass ein schärferes Vorgehen nötig ist. Laut der «NZZ am Sonntag» sind nicht nur in Sri Lanka, sondern auch in Spanien, Chile, Rumänien und Georgien gravierende Fälle von Adoption aufgetaucht, die als illegitim oder als Resultat von Missbrauch eingestuft werden.

„Es ist kaum vorstellbar, dass unsere Behörden über Jahrzehnte hinweg Kinder aus verschiedenen Teilen der Welt ohne gründliche Überprüfung in die Schweiz geholt haben, während sie glaubten, Gutes zu tun“, äußert die «NZZ am Sonntag» zur Initiative von Jans. Der Vorstoß löst unterschiedliche Reaktionen aus – während einige ihn als notwendigen Schritt sehen, um Kindesmissbrauch zu bekämpfen, fürchten andere, dass das Verbot die Chancen auf eine positive Familienzusammenführung verringert.

Es bleibt abzuwarten, wie die anderen Mitglieder des Bundesrats auf seine Vorschläge reagieren werden. Experten warnen jedoch davor, dass ein Verbot nicht die einzige Lösung sein kann und betonen die Notwendigkeit von umfassenden Reformen im Adoptionssystem. Es ist eine Debatte, die weitreichende Implikationen für die betroffenen Kinder und ihre zukünftigen Familien haben könnte.