Der ehemalige Rennfahrer und heutige GP-Experte Martin Brundle hat in einem aktuellen Podcast über eine bizarre Episode in seiner Beziehung zur Formel-1-Legende Michael Schumacher gesprochen. Überraschenderweise sprach Schumacher fünf Jahre lang kein Wort mit Brundle.

Die Hintergründe dieser Situation reichen zurück in das Jahr 1992, als beide für das Team Benetton fuhren. Während Schumacher im Weltmeisterschafts-Ranking den dritten Platz belegte, schloss Brundle die Saison auf einem respektablen sechsten Platz ab. Das Verhältnis zwischen den beiden war anfangs von Respekt geprägt; jedoch musste Brundle das Team verlassen, als Riccardo Patrese verpflichtet wurde.

Brundle, der in seiner Karriere an 158 Grands Prix teilgenommen hat und 1988 den Titel des Sportwagen-Weltmeisters errang, erläuterte im Sky Formel-1-Podcast: 'Es war ein Missverständnis. Ich sagte einmal etwas über Schumacher, das aus dem Kontext gerissen wurde und eine große Schlagzeile in Deutschland wurde.'

Er fügte hinzu: 'Michael wurde sehr wütend, und bis heute weiß ich nicht, was genau berichtet wurde. Die ganze Situation war für mich völlig schräg.' Nach fünf Jahren des Schweigens kam es schließlich zu einer denkwürdigen Begegnung in einem Nachtclub in Valencia, wo Schumacher Brundle an der Schulter klopfte und ihn mehrmals als 'mein Stallgefährte' bezeichnete.

'Glücklicherweise war das Eis gebrochen, und wir konnten wieder normal miteinander umgehen', sagte Brundle. Er bedauert die verlorene Zeit und ist sich nach wie vor nicht sicher, was Schumacher so aufgebracht hatte, denn als sie schließlich darüber sprachen, erinnerte sich auch Schumacher nicht mehr an die genauen Umstände.

Heute pflegt Brundle gute Beziehungen zu den meisten aktuellen Formel-1-Fahrern. Auch wenn es für einige Piloten vielleicht lästig ist, Fragen kurz vor einem Rennen zu beantworten, während Brundle in seinem legendären 'Grid Walk' unterwegs ist, profitieren viele Fahrer von seiner Erfahrung als ehemaliger Rennfahrer.

Er betont, dass seine Fragen relevant und vernünftig sind, da er selbst im Rennsattel gesessen hat. Brundle versucht stets, die Fahrer nicht in eine unangenehme Lage zu bringen. 'Ich würde sie niemals mit Fragen über ihren Vertrag überraschen. Es muss immer im Kontext des Rennens stehen', erklärt er.

Obwohl einige Fahrer ihm möglicherweise aus dem Weg gehen, gibt es auch viele, die sich nach einem Grid Walk bei ihm entschuldigen oder ihn sogar in der Boxengasse ansprechen. Diese Verbundenheit zu den Fahrern zeigt, wie wichtig Respekt und Vertrauen im Motorsport sind, besonders zwischen ehemaligen und aktuellen Athleten.

In der Welt der Formel 1 bleibt Brundle eine respektierte Persönlichkeit, die nicht nur für ihre Expertise geschätzt wird, sondern auch für die Geschichten und Anekdoten, die sie mit den aktuellen und ehemaligen Fahrern teilt.