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Bremgarten AG: Verein kämpft um den Erhalt des Kulturzentrums Kuzeb

2025-03-16

Autor: Laura

Das Kulturzentrum Kuzeb in Bremgarten AG steht zum Verkauf, und die Besitzerfamilie Meyer hat beschlossen, ihr Gebäude zu veräußern. Der Verein ist in Alarmbereitschaft und kämpft darum, vier Millionen Franken zu sammeln, um das älteste autonome Kulturzentrum der Schweiz zu kaufen und zu bewahren. Dieses kulturelle Juwel bietet seit 1991 eine Vielzahl von Werkstätten, Proberäumen, einem Kino und einer Bibliothek und ist ein wichtiger Bestandteil der Kulturlandschaft in der Region.

Die Stadt Bremgarten zeigt ebenfalls großes Interesse am Kauf, scheitert jedoch bislang an der Preisverhandlung mit den Besitzern. Andreas Glarner, ein Politiker der SVP, hat den geforderten Preis von vier Millionen Franken als zu hoch erachtet und sich daher aus dem Kaufprozess zurückgezogen.

Max Meyer, ein 92-jähriger Vertreter der Familie Meyer, erklärt seine Beweggründe für den Verkauf: "Ich bin sehr alt, ich will das geregelt haben, bevor ich sterbe." Der Verkauf hat auch andere Interessenten angelockt, darunter die Ortsbürgergemeinde von Bremgarten. Stadtammann Raymond Tellenbach äußerte, dass die Stadt an dem Kauf interessiert sei, jedoch keine übertriebenen Preise zahlen möchte.

Der Verein Kuzeb hat am Wochenende eine Spendenkampagne mit dem Motto "Kuzeb bleibt!" gestartet, um die erforderlichen vier Millionen Franken bis Ende August zu sammeln. Die Mission umfasst Merchandise-Verkäufe, Solidaritätsveranstaltungen wie Konzerte sowie direkte Spendenaufrufe. "Jede kleine Spende zählt, aber wir benötigen auch großzügige Unterstützer, die größere Beträge beitragen können", erklärt ein Mitglied des Vereins. Die Mitglieder sind optimistisch und glauben, dass sie die erforderlichen Mittel aufbringen können.

Ein positiver Aspekt ist, dass die Familie Meyer dem Verein eine Absichtserklärung angeboten hat, falls sie die Summe bis Ende August zusammenbekommen.

Ein umstrittener politischer Faktor ist Andreas Glarner, der in der Vergangenheit seine Absicht zum Kauf des Hauses geäußert hat. Er hat eine Kampagne gegen das Kulturzentrum gestartet, was, wie festgestellt wurde, in der juristischen Auseinandersetzung nicht zu seinem Vorteil war. Letztendlich hat er jedoch beschlossen, vorerst kein Angebot abzugeben, da er befürchtet, dass es zu Schwierigkeiten mit den aktuellen Nutzern kommen könnte.

Die Debatte um den Kauf des Kuzeb und die Zukunft des Kulturzentrums wirft auch spannende Fragen über die Bedeutung und den Erhalt von autonomen Kulturzentren auf. Diese Einrichtungen sind oft die Wiege kreativer Projekte und dienen als Rückzugsorte für verschiedene Gemeinschaften. Die nächsten Monate werden entscheiden, ob der Verein Kuzeb sein offenbar wichtiges Erbe bewahren kann.