Nation

Braucht die höhere Berufsbildung in der Schweiz ein neues Gesicht?

2025-09-08

Autor: Alina

Die Debatte um die Umbenennung der höheren Berufsbildung!

Wer in der Schweiz eine Lehre mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis erfolgreich abgeschlossen hat, hat die Möglichkeit, an einer höheren Fachschule zu studieren. Doch jetzt geht es um mehr als nur Bildung: Der Bundesrat setzt sich das Ziel, das Ansehen und die internationale Bekanntheit der höheren Berufsbildung zu steigern!

In diesem Kontext sollen die neuen Titelzusätze "Bachelor Professional" und "Master Professional" eingeführt werden. Am Montag wird der Ständerat über dieses Thema debattieren, wobei die Befürworter sich mehr Klarheit in der Titellandschaft erhoffen.

Titelvielfalt – ein unübersichtliches Durcheinander!

Von "Fachfrau" über "dipl. HF" bis hin zu zahlreichen anderen Bezeichnungen – die aktuelle Titellandschaft ist für viele Außenstehende ein heilloses Durcheinander. Urs Gassmann, Geschäftsführer von ODEC, dem Schweizerischen Verband der diplomierten Absolventinnen und Absolventen höherer Fachschulen, merkt an, dass viele dieser Titel vor allem in der jeweiligen Branche bekannt sind, aber außerhalb schwer zu erklären. Viele Berufsprüfungen sind extrem spezifisch – Jahr für Jahr schließen z. B. in bestimmten Berufen lediglich 20 Personen ab!

In solch einem Umfeld könnte der Zusatz "Bachelor Professional" entscheidend sein, um die Qualität und das Niveau eines Abschlusses verständlicher zu machen. Besonders wichtig wird dieses neue System auch für die internationale Verständlichkeit der Abschlüsse.

Ein persönliches Beispiel für die Aufwertung!

Gassmann selbst hat bei einem internationalen Projektleiterjob erfahren, wie wichtig die Titulierung ist: "Als indische Auftraggeber uns besuchten, gab es ordentliche Diskussionen darüber, wie ich mich vorstelle. Ich hätte viel lieber den Titel 'Master' verwenden wollen." Für viele inländische Unternehmen sind die derzeitigen Bezeichnungen schwer nachvollziehbar.

Etablierte Titel sind kein Grund zur Sorge!

Jedoch sieht Sebastian Wörwag, Rektor der Berner Fachhochschule, die Dinge anders. Er ist überzeugt: "Eidgenössische Diplome und Fachausweise sind den Schweizern bestens bekannt und anerkannt. Diese Abschlüsse sind stark verwurzelt und bieten ebenso einen hohen Wert." Laut ihm könnte ein eidgenössisches Diplom in der Schweiz relevanter sein als ein englischer Zusatz.

Was bringen die geschützten Titel konkret?

Titel wie 'Diplomierte Expertin' oder 'Fachfrau' sind geschützt. Nur wer den entsprechenden Abschluss erlangt hat, darf sich so nennen. Doch im Gegensatz zu regulierten Berufen wie Arzt oder Anwalt sind diese Titel oft nicht zwingend erforderlich, um eine Stelle zu bekommen. Daher fragt man sich: Was bringen sie konkret?

Daniel Reumiller von der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung des Kantons Bern weiß, dass die Relevanz von Titeln stark je nach Branche und Unternehmen variiert. Einige Unternehmen legen weniger Wert auf Titel und setzen stattdessen auf die Berufserfahrung, während bei jüngeren Bewerbern die Titel im Vordergrund stehen.

Die Bedeutung von Titeln in der Bewerbungswelt!

Reumiller rät daher, bei Bewerbungen nicht nur die Diplome vorzulegen, sondern auch die Titelerläuterungen und spezifischen Kompetenzen detailliert darzustellen. "Es ist wichtig, zu erklären, was der Abschluss tatsächlich bedeutet!"

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