Am späten Mittwochnachmittag verzeichnete der Dollar gegenüber dem Schweizer Franken Gewinne und notiert mit 0,8797 nahezu unter 88 Rappen. Der Euro hingegen rutscht unter die Marke von 1,09 Dollar und wird bei 1,0887 Dollar gehandelt. Analysten auf dem Devisenmarkt deuten dies als Zeichen für eine zurückhaltende Haltung vor dem Leitzinsentscheid der US-Notenbank (Fed).

Zwar wird allgemein erwartet, dass die Zinssätze vorerst unverändert bleiben, doch die Marktteilnehmer sind gespannt auf die zukünftigen wirtschaftlichen Aussichten der Fed. Jüngste Wirtschaftsdaten deuten auf eine mögliche Verlangsamung der US-Wirtschaft hin und haben die Spekulationen über mögliche Zinssenkungen in den kommenden Jahren angeheizt. Insbesondere wird eine geldpolitische Lockerung im Jahr 2025 diskutiert.

Die Unsicherheit über die Auswirkungen der Zollpolitik der US-Regierung auf die Inflation könnte den Ton der Fed beeinflussen. Jerome Powell, der Chef der Federal Reserve, hat betont, dass es keine Eile mit weiteren Zinssenkungen gibt und die Zentralbank die Auswirkungen der bereits angekündigten Maßnahmen abwarten möchte.

In einer anderen Entwicklung geriet Gilead Sciences, ein wichtiger amerikanischer Pharmakonzern, unter Druck, nachdem Berichte über eine mögliche Auflösung der HIV-Präventionsbehörde die Aktien um über drei Prozent absacken ließen. Dies kommt in einer Zeit, in der Gilead im vergangenen Jahr mit seinen HIV-Medikamenten 19,6 Milliarden Dollar verdient hat, was 68 Prozent seines Umsatzes ausmacht.

Ebenfalls im Fokus sind die beiden Tech-Riesen Tesla und Nvidia, die in den letzten Tagen signifikante Kursverluste hinnehmen mussten. Tesla erholt sich um 2,5 Prozent, nachdem Fortschritte bei der regulatorischen Genehmigung für Robotaxi-Dienste gemeldet wurden und der Kurs von den Tiefs des letzten Jahres abprallte. Dennoch ist die allgemeine Stimmung bezüglich Tesla angespannt, insbesondere aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Verkaufszahlen und der Verbindung von CEO Elon Musk zu politischen Führern.

In den USA zeigen sich Anleger optimistisch. Der Dow-Jones-Index und der S&P 500 verzeichnen einen Anstieg von jeweils 0,5 Prozent. Dies könnte auf die positive Erwartungshaltung vor dem Zinsentscheid der Fed zurückzuführen sein. Der Tech-Index Nasdaq gewinnt über ein Prozent. Dennoch herrscht Vorsicht, da viele Anleger auf weitere Hinweise zur Zinspolitik warten.

Die Ölpreise hingegen geben am Mittwoch nach. Ein Barrel Brent-Öl fällt auf 70,23 US-Dollar, während WTI-Öl um 66,52 Dollar notiert. Ein Anstieg der Ölreserven in den USA belastet die Notierungen, und die Anleger schauen gespannt auf die offiziellen Lagerbestandsdaten, die für neue Impulse auf dem Ölmarkt sorgen könnten.

Der SMI (Swiss Market Index) schloss am Mittag um 0,18 Prozent im Minus und steht bei 13'036,16 Punkten. Unter den Verlierern sind die UBS-Aktien, die um 1,9 Prozent gefallen sind. Der breite SPI-Index verzeichnet ebenfalls einen Rückgang von 0,18 Prozent. Während defensivere Werte wie Nestlé und Novartis sich stabiler halten, sind andere Unternehmen wie Stadler Rail und Orior stark unter Druck geraten.

Vor der US-Zinssitzung sind die Anleger insgesamt zurückhaltend und vorsichtig. Eine mögliche Zinssenkung ist nicht im Raum, aber die begleitenden Kommentare der Fed könnten die Märkte stark beeinflussen. Experten erwarten eine spannende Sitzung mit möglicherweise weitreichenden Konsequenzen für den Finanzmarkt.