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Börsen-Ticker: SMI mit Gewinnen - Versorger und Finanztitel an der Spitze der Schweizer Börse - Roche und Novartis ziehen an, während Nestlé weiterhin rückläufig ist

2024-12-23

Autor: Sofia

Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montagmorgen nach einem etwas schwächeren Start den Sprung in die Gewinnzone geschafft. Aufgrund der bevorstehenden verkürzten Weihnachtswoche sind die Handelsumsätze jedoch eher niedrig. Nur zu Beginn und am Ende der Woche werden Handelssitzungen stattfinden, da der Markt dazwischen wegen der Feiertage closed bleibt.

Diese Pause kommt angesichts der chaotischen letzten Woche vielen Investoren gelegen. "Die Entwicklungen waren turbulent", fasst eine Händlerin zusammen. Die überraschende Zinssenkung der US-Notenbank (Fed) um 25 Basispunkte und die Ausblicke auf zukünftige Zinssenkungen hinterließen einen negativen Eindruck. Glücklicherweise besserte sich die Lage ab Freitag. Die politisch positiven Nachrichten aus den USA, wie die Vermeidung eines Regierungsstillstands, trugen zur Stabilisierung bei.

Im Fokus stehen aktuell mehrere Aktien des Finanzsektors, darunter die Titel der Großbank UBS sowie der Versicherungskonzerne Swiss Re, Swiss Life und Zurich, die zwischen 1,3 und 0,9 Prozent zulegen konnten. Die anhaltenden Diskussionen um schärfere Regelungen für systemrelevante Banken hatten das Interesse an der UBS verstärkt, besonders nach dem Bericht der Parlamentarischen Untersuchungskommission zum Zusammenbruch der Credit Suisse.

Auch Aktien, die am Freitag stark unter Druck standen, finden sich nun auf der Gewinnerliste, darunter Holcim mit einem Plus von 0,8 Prozent. Ein Händler weist zudem darauf hin, dass diese Bewegungen mit dem großen Verfallstermin am Freitag in Verbindung stehen. Heute könnte eine Art "Großreinigung" stattfinden, während die Investoren weiterhin vorsichtig und selektiv agieren.

Neben den beiden Pharmagiganten Roche und Novartis sind auch defensivere Unternehmen wie Givaudan (+0,8 Prozent) und Swisscom (+0,6 Prozent) im Auftrieb. Besondere Aufmerksamkeit zieht bei Swisscom die bevorstehende Übernahme von Vodafone Italia auf sich, die jüngst von den Behörden genehmigt wurde.

In der zweiten Reihe sieht es weniger erfreulich aus. SoftwareOne verzeichnete einen Rückgang von 8,4 Prozent nach negativen Analystenkommentaren zu einer geplanten Übernahme. Besonders dramatisch ist der Rückgang bei GAM sowie den angeschlagenen Firmen Swiss Steel und Meyer Burger, die bis zu 22 Prozent verlieren.

Im frühen Handel zu Beginn der verkürzten Handelswoche gibt es nur minimale Anpassungen. Experten gehen davon aus, dass dieser insgesamt impulsarme Handel andauern wird. Wie ein Händler berichtet, könnte jedoch die große "Aufräumaktion" nach dem Verfallstermin am Freitag nun stattfinden und die Anleger nicht so nervös agieren.

Die Märkte haben auf die US-Inflationsdaten vom Freitag positiv reagiert, während die Meldungen über den vermiedenen Regierungsstillstand in den USA ebenfalls zur Stabilisierung beitrugen. Die asiatischen Märkte zeigten sich ebenfalls freundlich, angeführt von den Kursgewinnen in China, wo Optimismus über wirtschaftliche Erholung kursiert.

Für Investoren wird der Montag als eher zurückhaltend angesehen, besonders da der Handel vor Weihnachten üblicherweise weniger bewegt ist. Der SMI steht kurz nach Marktstart bei 11'383 Punkten und hat im Wochenverlauf insgesamt 2,2 Prozent verloren, was auf ein mögliches Minus zum Jahresende hindeutet.

Ein besonders heißes Thema könnte am Montag die Starbucks-Aktie werden. Der Arbeitskampf bei der US-Kaffeekette hat sich verschärft, da Mitarbeiter in mehreren Städten dem Streik beigetreten sind. Die Gewerkschaft fordert massive Lohnerhöhungen, was das wichtige Weihnachtsgeschäft des Unternehmens bedrohen könnte. Trotz der Verbreitung des Streiks ist Starbucks optimistisch, dass die Auswirkungen auf das Gesamtgeschäft gering bleiben werden.

Insgesamt stehen die Märkte vor einer Phase des Abwartens und der Unsicherheit. Analysten rechnen bereits mit weiteren Gewinnwarnungen und der Veröffentlichung wichtiger Indizes. Die bevorstehenden Feiertage und die allgemeine Marktstimmung könnten jedoch die Volatilität verringern.