Blue Monday – Was steckt hinter dem angeblich traurigsten Tag des Jahres?
2025-01-20
Autor: Gabriel
Der Ursprung des Blue Mondays
Der britische Psychologe Cliff Arnall erfand das Konzept des Blue Mondays. Im Englischen hat das Wort „blue mehrere Bedeutungen: Es steht sowohl für die Farbe Blau als auch für Traurigkeit oder Depression. 2005 veröffentlichte Arnall seine umstrittene Formel, die beansprucht, den angeblich traurigsten Tag des Jahres zu berechnen – diesen finden wir jedes Jahr am dritten Montag im Januar. Für 2025 fällt dieser Tag auf den 20. Januar.
Die umstrittene Blue-Monday-Formel
Die Formel scheint auf den ersten Blick sehr wissenschaftlich zu wirken, aber ein genauerer Blick zeigt, dass die gewählten Variablen willkürlich sind. Ernste Mathematiker könnten über die mangelnde Logik der Formel nur den Kopf schütteln. Arnall gibt keine Erklärungen oder Maßeinheiten an, was das Berechnen jeglicher Daten unmöglich macht.
Wissenschaftler sind sich einig: Die Formel ist pseudowissenschaftlicher Unsinn.
Ein cleverer Marketingtrick?
Die Geschichte hinter dieser Rechnung verstärkt den Verdacht auf Marketing: Die Blue-Monday-Formel wurde zuerst in einer Pressemitteilung eines Reiseunternehmens vorgestellt. Seitdem nutzen Reiseanbieter und sogar Kliniken für Psychotherapie den Blue Monday, um ihre Dienstleistungen zu bewerben. Die Botschaften um den Tag drehen sich oft um die Idee, dass man bei schlechter Stimmung einen Urlaub machen oder eine Therapie in Anspruch nehmen sollte.
Cliff Arnall selbst hat 2018 zugegeben, dass die Formel bedeutungslos ist und sich entschuldigt, dass sein Konzept so negative Assoziationen hervorrief. Er beabsichtigte ursprünglich, die Menschen zu ermutigen, aktiv zu werden und mutige Entscheidungen zu treffen. Um den negativen Einfluss zu mildern, lancierte er gemeinsam mit Virgin Atlantic und Virgin Holidays eine Reisewerbung: „Nutze den Start ins neue Jahr und buche deinen nächsten Urlaub.“
Steckt dennoch etwas Wahres im Blue Monday?
Obwohl der Blue Monday nicht wissenschaftlich nachgewiesen ist, haben viele Menschen im Januar tatsächlich eine schlechtere Stimmung als beispielsweise im Frühling oder Sommer. Der sogenannte Winterblues, ein Gefühl der Trägheit und Antriebslosigkeit, treibt viele nach den Feiertagen um. Die Dunkelheit und die kühleren Temperaturen beeinträchtigen oft die Stimmung, da der Körper mehr Melatonin ausschüttet, das Müdigkeit fördert.
Was kann man gegen den Winterblues tun?
Um gegen die Wintermüdigkeit zu kämpfen, ist Bewegung im Freien die beste Medizin. Ein einfacher Spaziergang kann den Kreislauf anregen und neue Motivation bringen.
Außerdem ist es wichtig, soziale Kontakte zu pflegen. Verbringe Zeit mit Freunden oder Familie, anstatt jede Nacht allein zu Hause zu sitzen. Dies kann dabei helfen, die Stimmung zu heben.
Solltest du dennoch über einen längeren Zeitraum unter diesen Symptomen leiden, ist es ratsam, ärztlichen Rat einzuholen. Es könnte sein, dass du mehr als nur einen Winterblues erlebst und tatsächlich unter einer Winterdepression leidest.
Werde aktiv und überwinde den Winterblues!