
Bitcoin-Heizungen aus Tirol erhalten 1,25 Millionen Euro bei "2 Minuten 2 Millionen"
2025-03-12
Autor: Nina
In den USA wird bald Bitcoin als nationale Reserve eingeführt, während in Tirol innovative Bitcoin-Heizsysteme entwickelt werden. Die Geräte von 21energy, mit Sitz in Innsbruck, nutzen die Abwärme, die beim Bitcoin-Mining entsteht, um Wohnungen und Industriehallen zu beheizen. Trotz der weit verbreiteten Meinung, dass Bitcoin umweltschädlich sei, stellt 21energy den Nutzen der Kryptowährung als Schlüssel zur umweltfreundlichen Heizung dar.
Diese Sichtweise gewinnt zunehmend Zulauf bei Investoren. Im Rahmen der beliebten Puls-4-Investitionssendung "2 Minuten 2 Millionen" erhielt das Tiroler Start-up eine Finanzierung in Höhe von 1,25 Millionen Euro. Bekanntermaßen wurde diese Summe nicht in Bitcoin ausgezahlt. Investor Mathias Muther, Gründer des Photovoltaik-Unternehmens Aerocompact, erhält eine Umsatzbeteiligung von drei Prozent bis zu einem Gesamtbetrag von 500.000 Euro.
Erste größere Investitionen in das Unternehmen wurden bereits getätigt. Eine erste Finanzierungsrunde im Herbst des Vorjahres brachte 1,12 Millionen Euro ein. Die Soveco GmbH unter der Leitung von Grzegorz Luczywo erwarb daraufhin 16 Prozent der Anteile an 21energy. Maximilian Obwexer, der Gründer, hält mit 71 Prozent über ein zwischenzeitlich eingegliedertes Unternehmen die Mehrheit.
Bislang hat 21energy etwa 2000 Heizgeräte verkauft. Als DER STANDARD vor zwei Jahren über das junge Unternehmen berichtete, lagen die Vorbestellungen bei nur wenigen Dutzend. Der Unternehmenswert wird inzwischen auf 12,5 Millionen Euro geschätzt.
Das Produktangebot hat beträchtlich zugenommen. Für Einsteiger bietet das Unternehmen ein Gerät namens "Ofen" für knapp unter 1000 Euro an, das eine Heizleistung von 800 Watt für eine Fläche von 32 Quadratmetern bereitstellt. Mit einer Hashrate von zehn TH/s bietet das Gerät enorme Rechenleistung. Um zukunftssicher zu kalkulieren, schätzt 21energy für Februar 2025 Einnahmen von 0,033 Euro pro verbrauchter Kilowattstunde. Das Premium-Modell "Ofen pro" mit 1100 Watt Leistung und bis zu 40 TH/s verspricht 0,122 Euro pro Kilowattstunde, ist jedoch kostspieliger mit über 3000 Euro.
Für Privathaushalte hängt die Rentabilität stark vom individuellen Heizverhalten ab. Wer bereits elektrisch heizt, könnte von der effizienten Umwandlung von Strom in Wärme profitieren. In Österreich heizen jedoch nur rund sechs Prozent der Haushalte mit Strom, während Wärmepumpen deutlich effizienter sind.
Wichtig ist auch, dass Haushalte, die mit Öl oder Gas heizen, die Preissituation und den Bitcoin-Kurs im Auge behalten sollten. Im Jahr 2024 war die globale Hashrate beim Mining auf etwa 590 Exahash gestiegen, während sie aktuell bei 830 Exahash liegt. Dies erschwert die Mining-Aktivitäten, gleichzeitig ist der Bitcoin-Kurs jedoch um zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, was die im Mining erwirtschafteten Beträge ebenfalls aufwertet.
Ein besonderes Feature von 21energy ist der Rentabilitätsrechner auf ihrer Webseite, der Interessenten hilft, mögliche Einsparungen zu kalkulieren. Dennoch sollte man nicht vergessen, dass es Wochen gibt, in denen die Heizungen weniger genutzt werden, was den Mining-Ertrag beeinträchtigen kann.