Bitcoin: Deutschland versäumt Milliardenchance, El Salvador und Bhutan feiern den Erfolg
2024-11-16
Autor: Mia
Bitcoin: Was steckt dahinter?
El Salvador profitiert dank des starken Anstiegs des Bitcoin-Kurses enorm. Das Land hatte 2021 Bitcoin als erstes Land weltweit als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt. Präsident Nayib Bukele hatte damals angekündigt, dass das Land zu diesem Zweck seine ersten 400 Bitcoin erwarb. Kürzlich bestätigte Bukele jedoch, dass Salvadoranische Bitcoin-Bestände mittlerweile im Wert von über 535 Millionen US-Dollar liegen.
Das Königreich Bhutan, das seit April 2019 aktiv Bitcoin durch Mining erzeugt, besitzt sogar Bitcoin im Wert von einer Milliarde US-Dollar. Der Wert dieser Kryptowährung ist beeindruckend gewachsen: Während der Bitcoin-Kurs 2019 bei etwa 5000 US-Dollar lag, ist er heute knapp 18 Mal höher.
Die Situation in Deutschland ist hingegen bedenklich. Im Sommer 2023 verkaufte die Bundesregierung 50.000 Bitcoin, die im Rahmen von Strafverfahren beschlagnahmt wurden, für 2,3 Milliarden Euro. Kritiker haben darauf hingewiesen, dass Deutschland – nur vier Monate später – durch den Verkauf dieser Bitcoin einen potenziellen Gewinn von rund acht Milliarden Euro verpasst hat. Eine summe, die der deutschen Staatskasse wohl gut hätte tun können. Rino Borini, Leiter des Bitcoin-Lehrgangs an der Hochschule für Wirtschaft Zürich, betont, dass dies ein gravierender Fehler war.
Auf internationaler Ebene zeigen die USA, dass sie Bitcoin strategisch nutzen wollen. Der künftige Präsident Donald Trump plant, eine Bitcoin-Reserve einzurichten. Aktuell verfügen die USA über rund 213.000 beschlagnahmte Bitcoin, deren Wert auf über 15 Milliarden US-Dollar geschätzt wird. Experten sind sich uneins über die Umsetzbarkeit von Trumps Plänen; während einige glauben, es sei sinnvoll, sind andere der Meinung, es sei zu riskant.
In der Schweiz hingegen gibt es keine Pläne, Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel einzuführen. Die Nationalbank kauft keine Kryptowährungen, dennoch wird das Land als kryptofreundlich angesehen. Insbesondere die Stadt Zug hat sich als „Crypto Valley“ etabliert und zieht mit innovativen Ansätzen in der Kryptowelt Aufmerksamkeit auf sich. Laut einer aktuellen Studie der Hochschule Luzern sind jedoch viele Schweizer noch skeptisch gegenüber Kryptowährungen und identificieren sich als „Nocoiner“, d.h. sie besitzen keine digitalen Währungen. Die Debatte über Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel hält an und könnte die finanzielle Landschaft in der Schweiz und darüber hinaus nachhaltig verändern. Wer wird diesen Zug verpassen?