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Bern: Mordprozess wegen tödlichem Messerangriff in Bümpliz

2025-03-04

Autor: Emma

Ein junger Somalier muss sich am Montag vor dem Obergericht in Bern verantworten. Er wird beschuldigt, im April 2022 einen 20-jährigen Mann an einer Tramhaltestelle in Bümpliz mit einem Küchenmesser getötet zu haben. Das Gericht hatte ihn erstinstanzlich wegen Mordes verurteilt, nun fordert seine Verteidigung eine Umqualifizierung in eventualvorsätzliche Tötung und eine mildere Strafe.

Die Staatsanwaltschaft sowie der Anwalt des Opfers fordern hingegen eine Bestätigung des Mordurteils, da sie von einem direkten Vorsatz ausgehen. Das Urteil soll am Donnerstagnachmittag verkündet werden.

Das Opfer war ein Mitbürger des Beschuldigten und hatte 400 Franken aus einem Drogengeschäft geschuldet. An besagtem Abend kam es zunächst zu einem Streit, in dessen Verlauf der Beschuldigte das Küchenmesser zur Tramhaltestelle mitnahm und, nach einem kurzen Wortwechsel, mehrfach auf das Opfer einstach.

Das Opfer, schwer verletzt, versuchte zu fliehen, stürzte jedoch und wurde am Boden liegend ein letztes Mal abgestochen. Die Oberrichterin stellte während der Verhandlung die Frage, warum der Beschuldigte so gehandelt habe. Auf die Frage, ob er das Messer nur zur Einschüchterung mit sich führte, antwortete er, dass er nicht darüber nachgedacht habe, dass es zu einem solchen Vorfall kommen könnte.

Besonders aufsehenerregend ist eine Google-Suche, die der Beschuldigte kurz vor der Tat durchgeführt haben soll. Er suchte mehrmals nach "Was kommt nach dem Tod?". Dies wirft Fragen über seinen psychologischen Zustand und mögliche religiöse Wurzeln auf.

Seine Verteidigung betont, dass der Vorfall erst in einem emotionalen Ausbruch und nicht durch vornehmes Töten geplant war. Währenddessen erachtet die Staatsanwaltschaft die Tat als vorsätzlichen Mord, insbesondere aufgrund der Brutalität des letzten Angriffs.

Die Anklage fordert eine Freiheitsstrafe von 20 Jahren und einen anschließenden Landesverweis für 15 Jahre, während der Anwalt der Opferfamilie anstrebt, die Entschädigung für die Familie von 20.000 auf 40.000 Franken zu erhöhen.

Es bleibt abzuwarten, welches Urteil das Obergericht am Donnerstag fällen wird, und welche Auswirkungen dies auf die Gemeinschaft in Bümpliz haben könnte.

Das Thema wurde von vielen als nachdenklich und schockierend wahrgenommen und wirft ernsthafte Fragen über Gewalt unter jungen Männern, Drogenkriminalität und den Einfluss von Konflikten im sozialen Umfeld auf.