Nation

Basel: Demonstrant Valentin berichtet von sieben Stunden im Polizeikessel

2025-09-16

Autor: Leonardo

Ein dramatisches Erlebnis für Valentin

Der 25-jährige Valentin war Teil einer unbewilligten Anti-ESC-Demo in Basel, als er zusammen mit etwa 400 anderen Demonstrierenden von der Polizei eingekesselt wurde. Was folgte, war ein schockierendes Erlebnis, das ihn bis heute belastet.

Sieben Stunden ohne Wasser und Toiletten

Die Protestaktion am 17. Mai fand während des ESC-Finales statt und zog zwischen 700 und 800 Menschen an. Während die Polizei mit verschiedenen Mitteln die Demonstration stoppte, erlebte Valentin fast sieben Stunden eingekesselt in unwürdigen Bedingungen. 'Ich hätte niemals gedacht, dass man Menschen so behandeln kann', berichtet er. Zugang zu Wasser oder Toiletten war für die Demonstranten nicht möglich.

Fehlende Menschlichkeit und Polizeigewalt?

Valentin beschreibt die Situation als beängstigend und traumatisierend. 'Viele von uns hatten nichts gegessen und die Kälte wurde unerträglich', erzählt er. Die Polizei agierte seiner Meinung nach brutal. 'Das Vorgehen war absurd. Man kann Menschen nicht einfach so festhalten, ohne auf ihre grundlegenden Bedürfnisse einzugehen.'

Übergriffe und Verletzungen

Die Polizei meldete drei verletzte Beamte, die durch gezielte Angriffe während des Einsatzes verletzt wurden. Einer der Demonstranten erhielt ebenfalls medizinische Hilfe vor Ort. Die Vorfälle werfen Fragen zur Notwendigkeit und zum Umgang der Polizei auf.

Rechtsanwalt bezweifelt die Rechtmäßigkeit

Daniel Gmüür, ein auf Demonstrationsrecht spezialisierter Anwalt, äußert Bedenken zur Rechtmäßigkeit des Kessels. 'Im Polizeigesetz gibt es keine Grundlage für diese Maßnahme', erklärt er. Der Verlauf des Einsatzes und die Behandlungsdauer der kontrollierten Personen sind für ihn unverständlich.

Der Protest hat es ihm angetan

Valentin sieht die Protestaktion als eine notwendige Stimme gegen das Unrecht, das den Palästinensern widerfährt. 'Israel hatte im ESC eine Bühne, ohne dass das Leid der palästinensischen Bevölkerung thematisiert wurde', sagt er nachdenklich. Obwohl ihm bewusst ist, gegen das Gesetz verstoßen zu haben, ist für ihn der Protest von größter Wichtigkeit.

Fazit: Ein Erlebnis mit Folgen

Valentin und die anderen Demonstrierenden müssen auf eine mögliche Busse und weitere rechtliche Schritte gefasst sein. Die Basler Staatsanwaltschaft hat sich bisher nicht zu den laufenden Verfahren geäußert. Für Valentin bleibt die Frage offen, wie sich die Ereignisse auf seine Zukunft auswirken werden.