In den frühen Morgenstunden des Montag, den 16. Oktober, wurde die Stadt Rorschach am Bodensee von einer schrecklichen Nachricht erschüttert: Die über 100 Jahre alte Badhütte ist vollständig abgebrannt. Der Alarm ging gegen 3:30 Uhr bei der Kantonalen Notrufzentrale St. Gallen ein, und die Einsatzkräfte standen vor einem verheerenden Anblick. Bereits bei ihrem Eintreffen war das beliebte Wahrzeichen in Flammen.

Die unglaublich dramatische Situation erforderte den Einsatz einer Großaufgebots der Feuerwehr und des Seerettungsdienstes. Trotz ihrer Bemühungen konnte der Totalschaden nicht abgewendet werden. Nach ersten Informationen der Polizei gab es glücklicherweise keine Verletzten, jedoch ist die Brandursache bislang unklar.

Die Kantonspolizei St. Gallen hat inzwischen das Kompetenzzentrum Forensik mit der Untersuchung beauftragt und sucht nach Zeugen, die möglicherweise Hinweise geben können. Es wird vermutet, dass sich zum Zeitpunkt des Ausbruchs des Feuers niemand in der Badhütte aufhielt, was die Tragödie etwas mildert.

„Das ist eine Katastrophe für Rorschach“, äußerte der Stadtpräsident Robert Raths gegenüber dem „St. Galler Tagblatt“. Er war schockiert und tieftraurig über das Geschehen. Raths, der zur gleichen Zeit wie die Feuerwehr informiert wurde, war schnell vor Ort und musste mit ansehen, wie das historische Holzgebäude in sich zusammenfiel. Er betonte die Notwendigkeit des Wiederaufbaus: „Die Badhütte hat für unsere Stadt die gleiche Bedeutung wie die Kapellbrücke für Luzern.“

Die Badhütte Rorschach, eröffnet im Jahr 1924, war ein bedeutendes Bauwerk und ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen gleichermaßen. Sie diente nicht nur als Badi, sondern auch als Restaurant und ein Ort der Geselligkeit am Bodensee. Die Stadtverwaltung plant bereits, wie dem kulturellen Verlust begegnet werden kann und denkt über zukünftige Schritte nach, um diese einzigartige Stätte wieder aufzubauen.

Dieser Vorfall wirft nicht nur Fragen zur Brandsicherheit auf, sondern zeigt auch, wie wichtig kulturelle und historische Wahrzeichen für das Gemeinschaftsgefühl einer Stadt sind. Die Schockwellen dieses Feuers werden noch lange nachhallen.