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Axel Springer: Medienkonzern steht vor Aufspaltung – Was das für die Zukunft bedeutet!

2024-09-19

Die Spekulationen um eine Aufspaltung der Axel Springer SE, Deutschlands größtem Medienkonzern mit über 18.000 Mitarbeitern weltweit, haben sich bewahrheitet. In einer offiziellen Bekanntgabe am Donnerstag in Berlin gab das Unternehmen die Pläne zur Neustrukturierung bekannt.

Geplante Unternehmensstruktur

Die Aufteilung sieht vor, dass Friede Springer, die Witwe des Firmengründers Axel Springer, und CEO Mathias Döpfner die Kontrolle über das Mediensegment behalten. Dies umfasst bekannte Marken wie das Boulevardblatt „Bild“, die Tageszeitung „Welt“, internationale Plattformen wie „Politico“ und „Business Insider“ sowie digitale Angebote wie das Vergleichsportal Idealo und Morning Brew.

Die sogenannten Classifieds-Geschäfte, darunter die Online-Jobbörse Stepstone und die Immobilienplattform Immowelt, gehen an den amerikanischen Finanzinvestor KKR und den kanadischen Pensionsfonds CPP Investments (CPPIB). Dies ist ein strategischer Schritt, um die finanziellen Ressourcen zu bündeln und die Geschäftsbereiche besser zu steuern.

Ein Rückkehr zum Familienunternehmen

Nach der Aufspaltung wird das Mediengeschäft, das künftig unter dem Namen Axel Springer weitergeführt wird, wieder in den Händen der Familie sein. Friede Springer und Mathias Döpfner werden 98 Prozent an dem Medienbereich halten, während Axel Sven Springer, ein Enkel des Firmengründers, einen kleinen Anteil erhält. Damit wird Springer nach fast 40 Jahren wieder ein reines Familienunternehmen.

Die weiteren Geschäfte unter AS Classifieds werden von KKR und CPPIB als Mehrheitsaktionäre geleitet, während Axel Springer als Minderheitsaktionär bleibt. Dies könnte auch bedeuten, dass die Enkel von Axel Springer finanziell profitieren werden.

Wertsteigerung des Unternehmens

Das Unternehmen wird in der anstehenden Transaktion mit 13,5 Milliarden Euro bewertet, wovon etwa 10 Milliarden Euro auf die Classifieds-Geschäfte entfallen. Dies zeigt eine signifikante Wertsteigerung, da der Konzern bei KKR-Einstieg 2019 nur mit etwa 6,8 Milliarden Euro bewertet war. In einem Brief an die Mitarbeiter erwähnte Döpfner, dass sich der Unternehmenswert in fünf Jahren fast verdoppelt hat.

Digitale Transformation und Marktstrategie

KKR und CPP haben in den letzten Jahren über 1,9 Milliarden Euro investiert, um die digitale Transformation von Axel Springer voranzutreiben. Die jährlichen Umsätze sind in diesem Zeitraum um 30 Prozent auf nahezu vier Milliarden Euro gestiegen, wobei über 85 Prozent aus digitalen Kanälen stammen. Dies unterstreicht die erfolgreiche Strategie, die auf digitale Medien und neue Geschäftsfelder fokussiert ist.

Zukunftsvision mit Künstlicher Intelligenz

Mathias Döpfner betont, dass die Trennung beiden Unternehmensteilen eine bessere Zukunftschance bietet. Er sieht auch die Notwendigkeit, die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz effektiver zu nutzen, um im wettbewerbsintensiven Medienmarkt erfolgreich zu bleiben. Der Fokus soll auf einem flexiblen und weniger bürokratischen Ansatz liegen.

Geplante Veränderungen in der Unternehmensführung

Neben der Aufspaltung sind auch bedeutende Veränderungen in der Unternehmensführung angekündigt. Jan Bayer wird seine Position im Vorstand aufgeben und die Vorsitzendenrolle des Aufsichtsrats aus den USA übernehmen. Die Führung der Axel Springer SE soll insgesamt schlanker und effizienter gestaltet werden.

Mit diesen tiefgreifenden Veränderungen könnte Axel Springer die Weichen für eine zukunftsfähige und profitablere Struktur stellen. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die beiden Unternehmenszweige entwickeln und wie sie ihre Marktposition in den kommenden Jahren festigen werden.