Gesundheit

Achtung! Neues Pelzrisiko könnte eine Pandemie auslösen!

2024-09-23

Achtung! Neues Pelzrisiko könnte eine Pandemie auslösen!

Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN fordert ein sofortiges Verbot von Pelzfarmen in Europa!

Zürich, 23. September 2024 – Mit dem Einzug der kühleren Jahreszeiten kommt auch der Trend zu wärmeren Kleidungsstücken zurück – und immer noch spielen Pelzprodukte eine Rolle, obwohl die Produktion rückläufig ist.

Eine besorgniserregende Studie hat nun ergeben, dass Pelzfarmen nach wie vor eine ernsthafte Gefahr darstellen. In einer umfassenden Untersuchung wurden 36 neue Viren entdeckt, einschließlich einer Coronavirus-Variante namens HKU5, die potenziell gefährlicher sein könnte als COVID-19. Zudem wurde berichtet, dass unbekannte Varianten des Vogelgrippevirus ebenfalls in Pelzfarmen nachgewiesen wurden, was zu einer Massentötung von 500.000 Nerzen in Finnland im Jahr 2023 führte. VIER PFOTEN fordert dringend ein Verbot von Pelzfarmen in der EU sowie den Import von ausbeuterisch gewonnenen Pelzprodukten in die Schweiz.

Eine alarmierende Studie, veröffentlicht in dem renommierten Fachmagazin Nature, untersuchte zwischen 2021 und 2024 Wildtiere, die in chinesischen Pelzfarmen krank wurden und starben.

Aus 461 untersuchten Tieren wurden 125 verschiedene Viren isoliert, davon waren 36 für die Wissenschaft neu und könnten auf den Menschen übertragbar sein. Besonders kritisch sind die Funde von HKU5 bei Nerzen und Marderhunden, eine Situation, die die Möglichkeit einer viralen Übertragung auf Menschen erhöht.

Thomas Pietsch, Experte für Wildtiere bei VIER PFOTEN, äußerte:

„Pelzfarmen sind wahre Brutstätten für Krankheitserreger. Die enge Haltung der Tiere ermöglicht es, dass sich Viren schnell untereinander verbreiten.“ Experten warnen, dass es nicht die Frage ist, OB ein Virus auf den Menschen überspringt, sondern WANN. Die dringende Notwendigkeit eines EU-weiten Verbots von Pelzfarmen könnte die nächste Pandemie möglicherweise verhindern.

Rückgang der Pelzproduktionen in Europa

Polen bleibt der größte Pelzproduzent in Europa, doch die Zahlen fallen dramatisch. Die Produktion sank von 4,5 Millionen Pelzen im Jahr 2021 auf nur noch 3 Millionen im Jahr 2023. Auch Finnland erlebte einen Rückgang, von 1,75 Millionen Pelzen im Jahr 2021 auf kennzeichnende 690.000 im Jahr 2023. Diese Rückgänge sind nicht nur auf das wachsende öffentliche Bewusstsein zurückzuführen, sondern auch auf eine katastrophale Vogelgrippe-Epidemie, die 2023 stattfand. Erschreckenderweise goutiert die finnische Bevölkerung zunehmend die brutalen Praktiken der Pelzindustrie. Der Anteil der Befürworter von Pelzfarmen ist von 46% im Jahr 2022 auf lediglich 39% im Jahr 2024 gesunken.

Die Initiative für ein Importverbot von Pelzprodukten in der Schweiz

Obwohl in der Schweiz keine Pelzfarmen existieren, trägt der Import von Echtpelz weiterhin zur Aufrechterhaltung dieser Praktiken in Europa und weltweit bei. Der Schweizer Bundesrat hat die Dringlichkeit erkannt und arbeitet an einem Gegenvorschlag, um dem Anliegen der Initiative nach einem Importverbot von ausbeuterisch gewonnenen Pelzprodukten zu entsprechen. Diese Vorlage wird voraussichtlich im Sommer 2025 dem Parlament vorgelegt.

Die EU ist einer der Hauptakteure im globalen Pelzmarkt, und jährlich werden Millionen von Tieren unter katastrophalen Bedingungen gehalten und getötet.

Die Zeit drängt, um diese grausame Praxis zu beenden und sicherzustellen, dass Tierschutz und öffentliche Gesundheit nicht länger gefährdet werden. VIER PFOTEN und andere Organisationen setzen sich weltweit für ein Ende der Pelzproduktion ein, eine wichtige Forderung, die in der Modebranche zunehmend Resonanz findet. Bekannte Marken wie Max Mara haben unter dem Druck der Öffentlichkeit mittlerweile ihre Unterstützung für pelzfreie Mode angekündigt. Es wird Zeit, dass Regierungen das Beispiel folgen und den notwendigen Tierschutz gewährleisten.