Nation

Auslandschweizer: Kriege und Krisen schüren Ängste und Unsicherheiten

2025-03-25

Autor: Louis

Über 800.000 Personen bilden die sogenannte fünfte Schweiz, und ihre Bedenken über die aktuelle Weltlage wurden besonders bei einem jüngsten Treffen der Auslandschweizer-Organisation in Bern deutlich. In diesen unsicheren Zeiten zeigt sich, dass viele Auswanderer, insbesondere jene in den USA, besorgt sind.

Besorgnis über die Demokratie in den USA

In den Vereinigten Staaten führt die Politik von Präsident Donald Trump zu großen Sorgen unter den Auslandschweizern. Jeannette Seifert-Widmer, die seit fast 27 Jahren in New York lebt, berichtet von einem tiefen Unbehagen. "Viele meiner Freunde sind erschrocken über die politischen Entwicklungen. Sie fühlen sich teilweise sogar beschämt über den Zustand des Landes. Ich selbst möchte nicht ständig auf die Probleme in den USA angesprochen werden." Trotz dieser Bedenken plant der Großteil der Auslandschweizer in den USA keine Rückkehr in die Schweiz. "Viele leben seit Jahren hier, haben Familien, Kinder und Enkelkinder. Es ist für sie nicht einfach zu sagen: ‚Ich gehe zurück!‘", erklärt Seifert-Widmer. Dennoch empfinden viele einen Schweizer Pass als eine Art Notfallversicherung. "Es beruhigt mich zu wissen, dass ich eine Option habe, falls es ernst wird."

Angst vor militärischen Konflikten in Europa

Die weltweiten Konflikte und politischen Turbulenzen beschäftigen die Auslandschweizer intensiv. Der Präsident der Auslandschweizer-Organisation, Filippo Lombardi, hebt hervor: "Die Schweiz ist ein sicherer Wert. In Krisenzeiten neigen Auslandschweizer dazu, sich stärker an die Schweiz zu binden als gewöhnlich. Das spüren wir in den Gesprächen und Fragen, die an uns herangetragen werden." Ralf Steigrad, wohnhaft in Israel, merkt an, dass die Spannungen auf der Welt erheblich zugenommen haben – insbesondere auch in Europa, wo viele Auslandschweizer leben. Er verweist auf Äußerungen des Schweizer Armeechefs, die besagen, dass bis 2027 mit weiteren Kriegen in Europa gerechnet werden muss. "Diese Warnungen sollten ernst genommen werden. Wir müssen uns ernsthaft Gedanken über den Umgang mit möglichen Krisensituationen machen, sowohl in der Schweiz als auch im Ausland."

Vorbereitungen auf potenzielle Rückkehr

Ein zentraler Aspekt für Steigrad ist die Koordination einer möglichen massenhaften Rückkehr von Auslandschweizern. Fragen zum Einfluss auf den Wohnungsmarkt oder die Lebensmittelversorgung in der Schweiz stehen bereits zur Debatte. Zudem wird überlegt, wie die Reise-App des Aussendepartements, die bei Evakuierungen eine wichtige Rolle spielt, verbessert werden kann. In den kommenden Monaten will der Vorstand der Auslandschweizer-Organisation Regelungen und Empfehlungen an die Politik erarbeiten, um auf diese potenziellen Herausforderungen vorbereitet zu sein.

Die Auslands- und Krisenvertretung der Schweiz braucht also dringend Antworten und Lösungen. Die Debatte über die Herausforderungen und Ängste, die mit dem Leben im Ausland verbunden sind, ist aktueller denn je. Welche Maßnahmen sind dringend nötig, um Auslandschweizer zu unterstützen und abzusichern? Teilen Sie Ihre Gedanken!