Nation

Aufstand im Gefängnis Sissach: Was wirklich geschah!

2025-09-04

Autor: Gabriel

Ein schockierender Vorfall im Gefängnis Sissach

Am 19. August brach im Bezirksgefängnis Sissach ein Aufstand von sieben Insassen aus, der die Justizbehörden in Alarmbereitschaft versetzte. Der Vorfall, der nur schrittweise von der Baselbieter Sicherheitsdirektion bestätigt wurde, wirft ein grelles Licht auf die aktuellen Bedingungen hinter Gittern.

Verdeckte Gewalt oder notwendige Maßnahmen?

Laut Berichten eines Gefangenen, der anonym bleiben wollte, wurden die Insassen brutal mit einem Polizeihund zur Ordnung gerufen: "Sie haben uns ohne Vorwarnung in die Zellen geprügelt!" Dennoch sprach die Sicherheitsdirektion von keiner übermäßigen Gewaltanwendung und betonte, dass es keine Verletzten gegeben habe. Doch bleibt die Frage, wie weit die Grenzen der Gewalt an einem Ort wie diesem gehen dürfen.

Mangelhafte Arbeitsbedingungen entblößt das System

Die Alarmglocken läuten nicht nur wegen des Aufstands, sondern auch wegen der kritischen Arbeitsbedingungen, die als gesetzwidrig eingestuft werden. Anwalt Andreas Noll bewertet die Situation als katastrophal und weist auf einen eklatanten Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten für die Insassen hin. Artikel 75 des Schweizerischen Strafgesetzbuchs fordert jedoch eine Resozialisierung durch Arbeit — ein Ziel, das hier nicht erreicht wird.

Der Kampf um Jobs hinter Gittern

Trotz der Bedenken räumt die Sicherheitsdirektion ein, dass die zur Verfügung stehenden Ressourcen für Arbeits- und Freizeitmöglichkeiten unzureichend sind. "Es ist schwierig, externe Firmen zu finden, die bereit sind, mit uns zu arbeiten", erklärt Andreas Schiermeyer. Die fehlenden Arbeitsplätze tragen zu einer angespannten Atmosphäre bei, die möglicherweise für den Aufstand mitverantwortlich ist.

Zwei Drittel der Insassen ohne Beschäftigung

Die Lage eskalierte, als drei Insassen versuchten, mit angezündetem Toilettenpapier einen Feueralarm auszulösen. Der Aufstand wurde durch das Fehlen von Geld für den Gefängniskiosk angeheizt, wo die Gefangenen ihre wenigen Ersparnisse in Zigaretten und Snacks investieren. Erschreckenderweise müssen zwei Drittel der Insassen derzeit ohne Arbeit auskommen.

Kritik am schweizerischen Justizsystem

Noll fordert drastische Änderungen und schlägt vor, die Gefängnisse Sissach und Liestal zu schließen, da die bestehenden Einrichtungen nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. „Die Behörden sparen auf dem Rücken der Gefangenen“, behauptet Noll. In einem System, das sich eigentlich um Resozialisierung bemühen sollte, kommen die Insassen immer wieder unter die Räder der Bürokratie.

Fazit: Die Schattenseiten des Strafvollzugs

Dieser Vorfall ist ein eindringlicher Weckruf für die Behörden, die dringend darüber nachdenken müssen, wie das Justizsystem in der Schweiz reformiert werden kann. Die Geschehnisse in Sissach sind nicht nur ein lokales Problem, sondern werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen und die Verantwortung, die mit modernem Strafvollzug einhergehen.