Am 22. September 2024 um 14:43 Uhr startet offiziell der Herbst, gemäß astronomischer Perspektive. Zu diesem Zeitpunkt steht die Sonne exakt über dem Äquator, was die Tag- und Nachtgleiche anzeigt. Doch ist der Tag tatsächlich genau gleich lang wie die Nacht? Die Antwort lautet leider nein!

Das Phänomen der Tag- und Nachtgleiche basiert auf einer theoretischen Annahme einer punktförmigen Sonne. In der Realität erscheint die Sonne uns als Scheibe. Daher sehen wir die Sonne beim Sonnenaufgang schon dann, wenn der obere Rand der Sonnenscheibe über den Horizont aufsteigt, während der Mittelpunkt einige Minuten später sichtbar wird. Dieser Effekt tritt auch beim Sonnenuntergang auf.

Zusätzlich wird das Licht der Sonne durch die Erdatmosphäre gebrochen, wodurch wir den oberen Rand der Sonne sogar früher wahrnehmen. Diese Phänomene wirken jedoch nicht überall auf der Erde gleich. In Mitteleuropa ist der Tag zur Zeit der Tag- und Nachtgleiche tatsächlich etwa zehn Minuten länger als die Nacht. Doch Vorsicht: Ab dem 25. September werden die Nächte unwiderruflich länger als die Tage, und das bleibt bis zum 17. März 2025 so.

Eine interessante Tatsache ist, dass der Herbstanfang nun sowohl am 22. als auch am 23. September stattfand, was auf die Anpassung des Kalenders zurückzuführen ist. Die Umlaufbahn der Erde um die Sonne ist leicht länger als 365 Tage, was dazu führt, dass sich der Herbstanfang allmählich nach vorne verschiebt. Alle vier Jahre gibt es einen Schaltjahr, der diese Verschiebung ausgleicht und die Synchronizität von Kalender und astronomischen Ereignissen aufrechterhält.

Wusstest du, dass die Auswirkungen der Tag- und Nachtgleiche auf das Ökosystem enorm sind? Viele Tiere und Pflanzen reagieren auf die Veränderungen in der Tageslänge, was bedeutet, dass der Herbst nicht nur astronomisches Ereignis, sondern auch eine Zeit des Wandels in der Natur darstellt. Halte also Ausschau nach den ersten Anzeichen des Herbstes - die Natur zeigt uns oft früher als der Kalender, dass die Jahreszeit wechselt!