Astronomen schlagen Alarm: Strahlung von 'Starlink'-Satelliten gefährdet die Astronomie!
2024-09-28
Autor: Lara
Ein Forschungsteam warnt eindringlich: Die elektromagnetische Strahlung von SpaceX' 'Starlink'-Satelliten könnte das Ende präziser Himmelsbeobachtungen, wie wir sie kennen, einläuten.
Ein dunkler Himmel ist entscheidend für die Astronomie
Dwingeloo – Im Jahr 2019 startete SpaceX das 'Starlink'-Projekt mit dem Ziel, weltweit Zugang zu schnellem Internet zu bieten. Doch die ersten Satelliten sorgten sofort für Besorgnis unter Astronomen, die deren strahlende Präsenz am Nachthimmel bedauerten. Ein dunkler Himmel ist für die Astronomie von entscheidender Bedeutung, um entfernte himmlische Objekte zu beobachten. SpaceX reagierte auf die Bedenken und versprach Verbesserungen, doch die Probleme scheinen sich nur zu verschärfen.
Unerwartete Strahlung von der neuesten Satellitengeneration
Eine neue Studie des niederländischen Instituts für Radioastronomie (ASTRON) hat gezeigt, dass die neueste Generation der 'Starlink'-Satelliten, die sogenannten 'V2-Mini', unbeabsichtigt Radiowellen emittiert, die bis zu 32-mal heller sind als die der ersten Generation. Forscher um Cees Bassa haben für ihre Untersuchungen das LOFAR-Radioteleskop genutzt und zwei Stunden lang die Radiofrequenzen überwacht.
Messungen und Auswirkungen auf die Astronomie
Bassa berichtet: „Unsere Messungen zeigen, dass die zweite Generation der 'Starlink'-Satelliten deutlich stärkere Emissionen in einem breiteren Frequenzspektrum aufweist als die Vorgängermodelle. Diese unerwünschte elektromagnetische Strahlung beeinträchtigt die Beobachtung schwächster astrophysikalischer Quellen erheblich. Tatsächlich ist die Helligkeit dieser Emissionen zehn Millionen Mal höher als die der schwächsten Quellen, die wir mit LOFAR erfassen können. Das ist ein gravierender Vergleich – es ist wie der Unterschied zwischen den schwächsten Sternen am Himmel und der Helligkeit des Vollmondes!“
Die Reaktion der Astronomen und der Aufruf zu Maßnahmen
Die Experten beschreiben die Situation als „den schlimmsten Alptraum“ für Astronomen. Bassa hat Bedenken geäußert, dass mit jedem Monat, in dem SpaceX rund 40 neue Satelliten der zweiten Generation ins All schickt, das Problem exponentiell zunehmen wird. Die aktuellen Erkenntnisse wurden kürzlich im Fachjournal Astronomy & Astrophysics veröffentlicht.
Notwendigkeit von Regelungen im Weltraum
Um die Astronomie als Wissenschaftsbereich zu schützen, fordern die Wissenschaftler dringend grundlegende Regelungen für den Weltraum. Federico Di Vruno, Mitautor der Studie, betont: „Die Menschheit steht an einem kritischen Punkt, an dem wir Maßnahmen ergreifen müssen, um den Himmel als unser Fenster zur Erkundung des Universums zu bewahren. Es ist entscheidend, dass Satellitenunternehmen wie SpaceX Schritte unternehmen, um diese unbeabsichtigte Strahlung zu minimieren.“
Die wachsende Zahl der Satelliten
Das 'Starlink'-Projekt hat inzwischen etwa 6400 Satelliten in der Umlaufbahn, wobei mehr als 2000 davon zur zweiten Generation gehören. Die kontinuierliche Zunahme dieser Satelliten könnte dramatische Folgen für die Sichtbarkeit astronomischer Objekte haben. Auch andere Unternehmen, wie der Satellit 'BlueWalker3', verschärfen die Situation mit ihren hohen Emissionen, was Experten zu der Befürchtung führt, dass bis zum Ende des Jahrzehnts über 100.000 Satelliten die Erde umkreisen könnten.
Wettbewerb und Herausforderungen für die Astronomie
Der zunehmende Wettbewerb der Satellitenbetreiber stellt die Astronomie vor noch größere Herausforderungen. Di Vruno macht deutlich: „Obwohl 'Starlink' nicht der einzige große Akteur ist, haben sie die Möglichkeit, Standards zu setzen, die auch andere Unternehmen berücksichtigen sollten.“
SpaceXs Bewusstsein und zukünftige Tests
SpaceX ist sich der Sorgen nun bewusst und plant, in enger Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern, eigene Tests durchzuführen. Phil Diamond vom geplanten SKA-Observatorium äußerte: „Wir hoffen, dass dieses Problem gelöst werden kann – die Zeit drängt!“
Fazit: Der Himmel und der moderne Fortschritt
Fällt der Himmel dem modernen Fortschritt zum Opfer? Die Wissenschaftler fordern dringend Maßnahmen, um das Erbe der Astronomie im digitalen Zeitalter zu bewahren und die Tore zur Erkundung des Universums offen zu halten.