Arm vs. Qualcomm: Gerichtsstreit eskaliert! 135 Millionen Dollar oder drei Jahre Entwicklungsstopp gefordert?
2024-12-18
Autor: Lukas
Der aufsehenerregende Gerichtsprozess zwischen Arm und Qualcomm hat begonnen und sorgt bereits für viel Gesprächsstoff in der Tech-Welt.
Während der ersten beiden Verhandlungstage kamen zahlreiche hochrangige Manager und Arm-CEO Rene Haas zu Wort und schilderten ihre Perspektiven zu einem Streit, der sich über neue Lizenzabkommen entfaltet.
Im Zentrum des Rechtsstreits stehen die gescheiterten Verhandlungen nach Qualcomms Übernahme des Chipentwicklers Nuvia.
Nuvia hatte zuvor mit Arm eine Technologielizenz (TLA) und eine Architekturlizenz (ALA) ausgehandelt, die es dem Unternehmen erlaubten, Arm-kompatible CPU-Kerne zu entwickeln.
In einer spannenden Wendung der Ereignisse hat Arm die Bedingungen des Lizenzabkommens nun in Frage gestellt.
Arm wirft Qualcomm vor, auf ungerechtfertigte Weise von den günstigeren Lizenzbedingungen profitiert zu haben, die Nuvia als kleines Start-up erhalten hatte.
Diese Abkommen sahen zwar niedrigere Kosten vor, führten jedoch zu höheren Abgaben pro verkauftem Chip.
Qualcomm beharrte seinerseits auf den bestehenden Lizenzbedingungen, während Arm auf den ursprünglich vereinbarten höheren Abgaben bestand.
Die Verhandlungen, die sich über acht Monate hinzogen, haben auch die Frage aufgeworfen, ob Qualcomm das von Nuvia entwickelte CPU-Design, das die Grundlage des neuen Oryon-Kerns bildet, ohne eine formelle Übertragung des geistigen Eigentums nutzen durfte.
Arm hatte deutlich gemacht, dass eine solche Übertragung unerlässlich gewesen wäre, um die Technologie verwenden zu können.
Am Ende der zähen Verhandlungen stellte Arm zwei Angebote in den Raum:
Die Entwickler des Phoenix-Cores, der auch für die Entwicklung des Oryon verantwortlich ist, sollten für drei Jahre von der Arbeit an Arm-Designs ausgeschlossen werden.
Alternativ forderte Arm eine Zahlung von 135 Millionen US-Dollar, verbunden mit höheren Abgaben pro Chip in verschiedenen Segmenten wie PCs, Automotive und Servern.
Während für Smartphones und Tablets die bestehenden Raten weiterhin gelten sollten.
Dieser Fall könnte weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Chipindustrie haben und die zukünftige Zusammenarbeit zwischen Arm und Qualcomm grundlegend beeinflussen.
Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten, doch eines ist sicher: Der Druck auf beide Unternehmen wächst und die Branche verfolgt die Geschehnisse mit Spannung.