Wissenschaft

Anteil erneuerbarer Energien erreicht 2024 einen Höchststand

2025-01-03

Autor: Louis

Erneuerbare Energien in Deutschland 2024

Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromproduktion in Deutschland hat im Jahr 2024 einen historischen Höchststand erreicht. Laut dem Fraunhofer-Institut steigerte sich der Anteil auf beeindruckende 62,7 Prozent, was einer Produktion von 275,2 Terawattstunden Strom entspricht. Dies ist ein Anstieg von 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Windkraft als dominierende Energiequelle

Die Windkraft bleibt die dominierende Energiequelle mit einem Anteil von 33 Prozent, obwohl die Förderung von Onshore-Windkraft, insbesondere in Bayern, die gesetzten Ziele nicht erreicht hat. Im aktuellen Bericht wird darauf hingewiesen, dass bis November nur 2,4 Gigawatt (GW) neu installiert wurden, während 7 GW geplant waren.

Photovoltaik und Balkonkraftwerke

Photovoltaikanlagen konnten sich als zweite Hauptquelle behaupten, indem sie 72,2 Terawattstunden erzeugten und somit satte 14 Prozent der gesamten Erzeugung abdeckten. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete dieser Sektor eine beeindruckende Steigerung von 18 Prozent, wobei die Regierung ihre Ausbauziele erneut übertraf – statt 13 Gigawatt wurden bis November 13,3 Gigawatt installiert. Besonders auffällig ist der Anstieg von „Balkonkraftwerken“, deren Anzahl auf geschätzte anderthalb Millionen gestiegen ist.

Herausforderungen im Bereich Batteriespeicher

Trotz deren Verbreitung fließt die Mehrheit des erzeugten Stroms nicht ins öffentliche Netz, da die Entwicklung von Batteriespeichern für die Netzstabilität nicht mit der Expansion der Erzeugung Schritt gehalten hat. Dennoch verzeichnete der Markt für Batteriespeicher in Deutschland ein rasantes Wachstum, wobei die installierte Kapazität von 8,6 GW im Jahr 2023 auf 12,1 GW angestiegen ist.

Rückgang fossiler Brennstoffe

Im Gegensatz dazu ist die Stromproduktion aus fossilen Brennstoffen weiterhin rückläufig. Die Erzeugung von Kohlestrom fiel drastisch, wobei Braunkohlekraftwerke eine Reduktion von 8,4 Prozent und Steinkohlekraftwerke sogar von 27,6 Prozent verzeichneten. Auch die Kernkraft hat ihren Beitrag zur Stromproduktion verloren: Nach der Stilllegung der letzten drei Atomkraftwerke im April 2023 sank die Kernenergieproduktion erstmals seit 1962 auf null.

Einfluss des Klimawandels auf den Strommarkt

Die Herausforderungen des Klimawandels verursachten zudem steigende Strompreise, jedoch profitiert Deutschland von einem veränderten Strommix, der den Import aus dem EU-Ausland begünstigt. Erstmals importierte Deutschland 2023 mehr Strom, als es exportierte, mit einem Importüberschuss von 24,9 Terawattstunden. Die Hauptlieferanten waren Frankreich, Dänemark, die Schweiz und Norwegen.

Preisentwicklung im Jahr 2024

Im Hinblick auf die Preise war 2024 ein Jahr des Wandels. Der durchschnittliche Börsenstrompreis fiel auf 7,8 Cent pro Kilowattstunde, was einer Ersparnis von 15,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies liegt deutlich unter den Preisen von 2022, die durch die Energiekrise infolge des Ukrainekrieges stark angestiegen waren. Daher zeigt sich, dass die Bemühungen um den Umbau hin zu erneuerbaren Energien nicht nur ökologisch notwendig, sondern auch ökonomisch vorteilhaft sind.