Gold und Bitcoin haben Anleger in diesem Jahr begeistert. Anleihen erzielen vor allem in den USA wieder attraktive Renditen. Experten geben ihre Einschätzungen zu den besten Anlageformen im kommenden Jahr.

2024 war für Goldanleger ein starkes Jahr. Doch wie geht es weiter? Experten sind optimistisch:

Gold als Anlageform

Michael Wittek erklärt, dass die Verschuldung weltweit weiter ansteigt und Gold daher weiterhin eine attraktive Anlage bleibt. Marco Herrmann sieht den steigenden Anteil von Gold in den Devisenreserven von Notenbanken in Schwellenländern wie China, Türkei und Indien als bedeutenden Faktor. Diese Länder betrachten Gold als sicherer als US-Staatsanleihen. Reinhard Pfingsten fügt hinzu, dass die Notenbanken dieser Länder Goldpositionen aufbauen, um sich vom US-Dollar zu entkoppeln.

Oliver Zastrow warnt jedoch, dass der Goldpreis möglicherweise nicht dieselbe Dynamik wie 2024 zeigen wird, vor allem wenn geopolitische Spannungen anhalten.

Expertenmeinungen zu Gold im Portfolio

Was raten die Experten zu Gold als Teil eines Portfolios? Zastrow betont, dass Gold gut als Beimischung in weniger risikofreudigen Mandaten geeignet ist. Pfingsten sieht Gold eher als besseren Schutz in einer Rezession denn gegen Inflation. Wie die Experten übereinstimmend feststellen, sollte die Beimischung von Gold zwischen fünf und zehn Prozent liegen, um die Portfoliostabilität zu erhöhen.

Die Nachfrage von Notenbanken könnte den Goldpreis im kommenden Jahr weiter antreiben. Der begrenzte Goldvorrat führt in Verbindung mit einer steigenden Nachfrage zu höheren Preisen. Zastrow sagt, dass Gold bei steigender Nachfrage durch Notenbanken weiterhin glänzen sollte, mit einem möglichen Ziel von 3000 US-Dollar pro Feinunze.

Bitcoin: Eine geteilte Meinung

Doch wie steht es um Bitcoin? Die Kryptowährung hat nach der Wahl von Donald Trump zum Präsidenten einen plötzlichen Preisanstieg erlebt. Experten sind gespalten über die Zukunft des Bitcoins.

Wittek weist darauf hin, dass die US-Regierung möglicherweise große Mengen Bitcoin kaufen könnte, was die Rally unterstützen würde. Zastrow hingegen bleibt skeptisch und warnt davor, dass die Kursbewegungen oft nur auf Nachrichten basieren.

Die Möglichkeit, dass Trump eine digitale Währungsreserve aufbauen möchte, könnte den Bitcoinmarkt verändern. Pfingsten sieht dies skeptisch und merkt an, dass, wenn jeder in Kryptowährungen investieren möchte, die Nachfrage nach US-Dollar gleichzeitig sinken könnte.

Gold und Bitcoin weisen einige Gemeinsamkeiten auf, wie die begrenzte Verfügbarkeit, unterscheiden sich jedoch in vielerlei Hinsicht. Zastrow hebt hervor, dass Gold industriell verwendet werden kann, während Bitcoin hauptsächlich als Spekulationsobjekt dient.

Anleihen und Rentenmärkte

Zur Rentenmärkte: Anleihen bieten in den USA wieder attraktive Renditen, trotz steigender Staatsverschuldung. Experten wie Zastrow und Pfingsten vermuten, dass steigende Zinsen nicht unbedingt zu einem Rückgang der Anleihekurse führen müssen.

Die Bundesregierung könnte wirtschaftliche Anreize schaffen, die den Anleihemarkt stützen, während Herrmann auf die Risiken hinweist, die durch mögliche Marktschwankungen entstehen. Eine Mischung aus kurzfristigen und mittelfristigen Anleihen könnte sinnvoll sein, um mögliche Kurseinbrüche abzufedern.

Öl und die Energiepreise

Trump hat angekündigt, die Produktion von Öl und Gas in den USA zu erhöhen. Dies könnte die Energiepreise senken und somit auch die Inflation dämpfen. Aber sowohl Zastrow als auch Pfingsten betonen, dass viele andere Faktoren ebenfalls einen Einfluss auf die Inflation haben.

Empfehlungen für 2025

Für das kommende Jahr empfehlen die Experten eine Kombination aus Aktien, Anleihen und Gold, wobei eine gesunde Diversifikation der Schlüssel zu einem stabilen Portfolio ist. Aktien bleiben eine vielversprechende Anlageklasse, während Anleihen in Zeiten hoher Marktschwankungen notwendig sind, um Stabilität zu gewähren. Gold wird weiterhin als wertvolle Diversifikation angesehen.

Die zentrale Botschaft der Experten: 2025 wird ein Jahr voller Chancen, aber auch Herausforderungen. Anleger sollten ihre Strategien sorgfältig planen und sich auf volatile Märkte einstellen.