Technologie

Angst vor Fake News und Hass: Wo sind die Alternativen zu X, Instagram und Facebook?

2025-01-17

Autor: Laura

Die Social-Media-Landschaft steht Kopf! Mit der kontroversen Ausrichtung seiner Plattform hat Elon Musk bereits viele Nutzer von X (ehemals Twitter) vertrieben. Mark Zuckerberg folgt diesem Trend mit seiner neuesten Strategie auf Facebook und Instagram. Bereiten sich die User nun darauf vor, diesen Giganten den Rücken zu kehren? Und wenn ja, wohin gehen sie dann?

Nach der Übernahme von Twitter durch Musk im Jahr 2022 verließen viele Nutzer die Plattform. Laut Bart Cammaerts, Kommunikations- und Demokratieforscher, hat die Nähe Musks zu Donald Trump dazu geführt, dass X weiter an Relevanz und Vertrauen verloren hat. Diese Besorgnis wird von Social-Media-Experten wie Martin Fuchs bestätigt, der warnt, dass der Aufstieg von Fake News und der Verlust von strengen Kontrollmaßnahmen Millionen Nutzer vertreiben könnte. Die jüngsten Regeländerungen von Zuckerberg, die eine Abschwächung der Inhaltüberwachung auf Meta-Plattformen ankündigen, könnten ähnliche Folgen haben.

Die laxeren Kontrollen auf Facebook und Instagram wecken Befürchtungen. Zuckerberg will die Meinungsfreiheit "wiederherstellen", doch die Frage bleibt: Ist es wirklich im besten Interesse der Nutzer? Kritiker geben zu bedenken, dass die Selbstprüfung der Inhalte durch die Nutzer selbst zu mehr Verwirrung und einer Zunahme von Fehlinformationen führen könnte. Während in den USA diese Veränderungen bereits stattgefunden haben, bleibt Europa von den strengeren Kontrollen vorerst unberührt.

Ein möglicher Exodus von Nutzern könnte drastische Folgen für Meta haben, dessen Geschäft stark von der Werbeindustrie abhängt. Im dritten Quartal 2024 verzeichnete Meta mit 40,59 Milliarden US-Dollar einen Rekordumsatz – die Frage ist, wie sich die neuen Regelungen auf zukünftige Werbeeinnahmen auswirken werden. Laut Jasmine Enberg könnte dieser Wandel potenzielle Werbepartner abschrecken, jedoch glaubt sie nicht an einen signifikanten Rückgang der Gewinne.

Wo gehen die frustrierten Nutzer hin?

Digital-Experten wie Julian Jaursch sehen als Alternativen zu X die Plattformen Bluesky, Threads und Mastodon. Bluesky, ein Projekt von Twitter-Mitbegründer Jack Dorsey, boomt mit einer kurzen Zeichenanzahl für Nachrichten und einem ansprechend minimalistischen Design. Doch könnte es nach dem anfänglichen Hype auch hier stagnieren. Mastodon bietet Nutzern die Möglichkeit, sich flexibler in Gruppen zu organisieren, aber ohne zentrale Kontrolle. Es wäre eine Herausforderung, da viele Nutzer an die gewohnte Funktionalität großer Plattformen gewöhnt sind.

Threads, ein weiterer Ableger von Meta, kam gut an, steht jedoch aufgrund von Zuckerbergs Lockerungen in der Kritik. Fangt die wachsende Popularität von Threads wirklich einen positiven Wandel ein, oder wird es nur ein weiteres Niedergangsszenario unter den großen Plattformen sein?

Erschreckend ist die Tatsache, dass es momentan keine ernsthaften Alternativen gibt, die keinem Tech-Milliardär gehören. Eine interessante Initiative könnte jedoch bald ins Spiel kommen, unterstützt von bekannten Persönlichkeiten wie Wikipedia-Gründer Jimmy Wales. Ihre Kampagne, "Free our Feeds", soll ein offenes Internet für soziale Netzwerke schaffen. Doch wird dieser, wie geplant, Erfolg haben? Es gibt die Hoffnung auf neue, nutzerfreundliche Plattformen, die dem Bedürfnis nach Wahrheit und Transparenz in der sozialen Medienwelt nachkommen. Der innovative Aufstieg von TikTok ist ein Beispiel, dass eine neue Plattform schnell enormen Einfluss gewinnen kann, wenn sie die Erwartungen der Nutzer erfüllt.

Die kommenden Monate könnten also entscheidend dafür sein, ob es gelingt, die digitale Landschaft der sozialen Medien nachhaltig zu verändern und tatsächlich neue Alternativen zu schaffen.