Alzheimer-Medikament Lecanemab: Zulassung in Deutschland überraschend abgelehnt – Was Experten dazu sagen!
2024-09-21
Autor: Gabriel
Ein umstrittenes Alzheimer-Medikament sorgt für Aufregung in der medizinischen Gemeinschaft. Während Lecanemab in Ländern wie den USA, China, Japan und Großbritannien bereits zugelassen ist, hat die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) seine Zulassung in Deutschland und anderen EU-Ländern überraschend abgelehnt.
Aktuell leiden weltweit etwa 55 Millionen Menschen an Demenz, und Prognosen deuten darauf hin, dass diese Zahl bis 2050 auf alarmierende 139 Millionen steigen könnte. Besonders Frauen sind von Alzheimer-Demenz betroffen. Die Auswirkungen der Krankheit sind verheerend, nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für ihre Familien und Angehörigen.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. und die Alzheimer Forschung Initiative e. V. (AFI) informieren über den aktuellen Stand der Forschung und die Konsequenzen dieser Entscheidung. Lecanemab, auch bekannt unter dem Handelsnamen Leqembi, wurde entwickelt, um gezielt gegen die schädlichen Proteinablagerungen, die sogenannten Beta-Amyloid-Plaques, vorzugehen. Obwohl es keine Heilung für Alzheimer bietet, könnte Lecanemab den Verlauf der Erkrankung um einige Monate verzögern.
Die Ablehnung der EMA basiert auf der Bewertung, dass die positiven Effekte des Medikaments im Vergleich zu den potenziell gravierenden Nebenwirkungen, wie Hirnschwellungen und Hirnblutungen, als zu gering eingeschätzt werden. Diese Entscheidung hat viele Experten überrascht und zum Nachdenken angeregt.
Zusätzlich zu Lecanemab gibt es einen weiteren Zulassungsantrag für das Alzheimer-Medikament Donanemab, das in derselben Wirkstoffgruppe angesiedelt ist. Experten sind gespannt, ob die EMA das Nutzen-Risiko-Verhältnis von Donanemab anders bewerten wird, da es möglicherweise nicht kontinuierlich angewendet werden muss.
Mediziner wie Dr. Anne Pfitzer-Bilsing von der Alzheimer Forschung Initiative warnen jedoch vor überhöhten Erwartungen: "Eine Heilung für Alzheimer ist aktuell nicht in Sicht. Wir brauchen dringend mehr Forschung, um die komplexen Ursachen der Krankheit besser zu verstehen und individuelle Therapiekonzepte entwickeln zu können." Sie betont, dass eine Kombinationstherapie notwendig sein wird, um den unterschiedlichen Krankheitsverläufen gerecht zu werden.
Die Diskussion um Lecanemab und die allgemeine Alzheimerforschung bleibt spannend, und es ist zu hoffen, dass zukünftige Entwicklungen neue Perspektiven in der Behandlung dieser herausfordernden Erkrankung bieten können. Bleiben Sie dran für weitere Updates!