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Alice Weidel: Enthüllungen über ihren Großvater - Mitglied der NSDAP und SS!

2024-11-03

Autor: Alina

Neuste Recherchen der «Welt am Sonntag» haben erschreckende Details über den Großvater der AfD-Fraktions- und Parteichefin Alice Weidel ans Licht gebracht. Hans Weidel (1903–1985) war ein einflussreicher Akteur während der Nazi-Diktatur und spielte eine bedeutende Rolle in der heraufziehenden Dunkelheit der deutschen Geschichte.

Hans Weidel wuchs in Leobschütz (heute Głubczyce, Polen) auf und trat bereits 1923 der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) bei. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 konnte er schnell wichtige politische Positionen einnehmen, darunter Stadtverordneter und Fraktionsführer. Ab diesem Jahr war er zudem Mitglied der Schutzstaffel (SS) und wurde Kreisgruppenführer im Nationalsozialistischen Rechtswahrerbund, einer Organisation, die sich der Verteidigung der sogenannten „völkischen Lebensgesetze“ widmete – Gesetze, die im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie entwickelt wurden.

Alice Weidel hat sich zur Rolle ihres Großvaters während dieser Zeit geäußert und beteuert, nichts von seiner Nazi-Vergangenheit gewusst zu haben. Sie erklärte gegenüber der «Welt», aufgrund „familiärer Dissonanzen“ habe es keinen Kontakt zu ihm gegeben, und seine Vergangenheit sei kein Thema in der Familie gewesen.

Die Sammlung von Dokumenten, die das Bundesarchiv und das polnische Staatsarchiv umfassen, hat jedoch aufgedeckt, dass Hans Weidel während des Zweiten Weltkriegs als Offizier diente und ab Juli 1941 als Heeresrichter in Warschau tätig war. Für seine Leistungen in dieser Funktion wurde er von seinen Vorgesetzten gelobt und erhielt 1944 die Auszeichnung des Oberstabsrichters, die durch das Führerhauptquartier – also Adolf Hitler persönlich – genehmigt wurde.

Zehntausende Todesurteile

Hans Weidel war Teil eines militärischen Systems, das während der NS-Zeit für die Verhängung von über 50.000 Todesurteilen verantwortlich war. Die Historikerin Claudia Bade hat untersucht, wie militärische Gerichte unter Hitlers Befehl in der Lage waren, weit mehr Todesurteile auszusprechen als die zivilen Gerichte der damaligen Zeit. Dies wirft ernsthafte Fragen auf über die moralischen und rechtlichen Standards, die in einer der dunkelsten Epochen der deutschen Geschichte galten.

Nach dem Krieg wurde er mehrmals wegen seiner Rolle während der NS-Diktatur untersucht, jedoch blieben die Ermittlungen in den Jahren 1948 sowie in den späten 1970er-Jahren in Nordrhein-Westfalen und Hamburg ohne konkrete Folgen. Dies wirft ein Licht auf die Schwierigkeiten, die eine vollständige Aufarbeitung der Geschichte und eine gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus mit sich bringen.

Alice Weidel steht nun unter Druck, sich in Anbetracht dieser neuen Informationen klar zu positionieren. Die Öffentlichkeit fragt sich: Wie wird die AfD-Chefin auf die Schatten der Vergangenheit reagieren? Wird sie sich von ihrer Familiengeschichte distanzieren, oder wird sie versuchen, die Debatte darüber zu umgehen? Die Antworten könnten weitreichende Konsequenzen für die politische Landschaft Deutschlands haben.