
Alarmstufe Rot für Prochlorococcus: Klimawandel bedroht diesen unsichtbaren Sauerstoffhelden
2025-09-11
Autor: Noah
Eine unsichtbare Gefahr für unseren Sauerstoffproduzenten
Prochlorococcus, der häufigste Organismus auf unserem Planeten, spielt eine entscheidende Rolle in der Sauerstoffproduktion der Erde. Doch alarmierende neue Studien zeigen, dass dieser für das Ökosystem unerlässliche Mikrobenheld empfindlicher auf steigende Temperaturen reagiert, als bislang angenommen.
Schrumpfende Bestände drohen der marinen Nahrungskette
Bis zum Jahr 2100 könnte die Population von Prochlorococcus in tropischen Ozeanen um bis zu 50 % abnehmen. Dieser dramatische Rückgang könnte katastrophale Folgen für die marinen Nahrungsnetze haben – ein wahres Szenario des ökologischen Dominoeffekts.
Prochlorococcus: Der kaum bekannte Gigant der Sauerstoffproduktion
Trotz seiner Bedeutung ist Prochlorococcus kaum jemandem ein Begriff. Diese winzigen Cyanobakterien produzieren schätzungsweise ein Fünftel des neu entstehenden Sauerstoffs in unserer Atmosphäre und besiedeln über 75 Prozent der sonnenbeschienenen Meeresoberflächen. In nährstoffarmen Gewässern bilden sie fast die Hälfte der Phytoplanktonbiomasse und sind somit ein zentraler Bestandteil der Nahrungsketten der Ozeane.
Wie Temperaturanstieg die Reproduktion gefährdet
Frühere Laborexperimente haben den Forschern suggeriert, dass Prochlorococcus auch bei höheren Temperaturen blühen könnte. Doch Messungen aus den Jahren 2010 bis 2023 zeigen ein besorgniserregendes Bild: Ab einer Wassertemperatur von etwa 28 Grad sinkt die Vermehrungsrate drastisch, und bei 31 Grad fällt sie auf ein Niveau, das für den Organismus katastrophal ist.
Klimawandel und die genetischen Herausforderungen
Könnte Prochlorococcus sich an die rasanten Veränderungen seines Lebensraums anpassen? Eine genetische Vielfalt unter den Mikroben könnte Hoffnung geben, doch das Cyanobakterium hat ein kleines Genom, das ihm nicht die Flexibilität verleiht, die es möglicherweise benötigt. Die Forschung deutet darauf hin, dass die genetische Straffung den Anpassungsprozess an die rasante Erderwärmung einschränken könnte.
Ein Hoffnungsschimmer: Synechococcus könnte einspringen
Während Prochlorococcus in Schwierigkeiten gerät, könnte ein kleines Cyanobakterium namens Synechococcus von der Situation profitieren. Computermodelle zeigen, dass es die ökologische Lücke, die durch den Rückgang von Prochlorococcus entsteht, zumindest teilweise füllen könnte. Doch die Frage bleibt: Können wir diesen Umbruch rechtzeitig stoppen?
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