Gesundheit

Alarmierende Studie: Einsamkeit erhöht das Schlaganfall-Risiko dramatisch

2024-09-29

Wissenschaftler aus den USA haben aufschlussreiche Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen Einsamkeit und Schlaganfällen präsentiert. Eine Forschungsteams von Harvard, Cambridge und Boston hat in einer umfassenden Studie herausgefunden, dass Menschen, die sich dauerhaft einsam fühlen, ein um 56 Prozent erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall haben.

In einer Zeit, in der digitale Interaktion oft die persönliche Beziehung ersetzt, ist Einsamkeit zu einem verbreiteten Problem geworden. In Ländern wie Japan gibt es sogar spezielle Ministerien, die sich mit der Einsamkeit der Bürger befassen. In Deutschland zeigt ein aktuelles Einsamkeitsbarometer, dass ein erheblicher Teil der Bevölkerung unter dem Gefühl der Isolation leidet.

Die Studie untersuchte Daten von Teilnehmern, die zwischen 2006 und 2018 befragt wurden. Diese mussten beantworten, ob sie sich häufig ausgeschlossen fühlten oder ob es enge Vertraute in ihrem Leben gab. Vier Jahre später wurden diese Teilnehmer erneut befragt, und die Ergebnisse waren alarmierend: Personen, die zu beiden Zeitpunkten hohe Einsamkeitswerte angaben, hatten eine signifikante Steigerung ihres Schlaganfallrisikos.

Bemerkenswert ist, dass das erhöhte Risiko in der Studie weitgehend unabhängig von anderen gesundheitlichen Risikofaktoren war. Dies gibt Anlass zur Sorge, insbesondere da Schlaganfälle weltweit die zweithäufigste Todesursache sind.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert, dass mehr Aufmerksamkeit auf die psychische Gesundheit gelegt wird, da diese maßgeblich zu physischen Erkrankungen führen kann. Zu den bekannten Risikofaktoren für Schlaganfälle zählen nicht nur körperliche Faktoren wie Bluthochdruck und Diabetes, sondern zunehmend auch psychosoziale Einflüsse wie Einsamkeit und Stress.

Besonders alarmierend ist, dass in Deutschland etwa jeder dritte Erwachsene an Bluthochdruck leidet, einem wesentlichen Risikofaktor für Schlaganfälle. Experten empfehlen eine gesunde Lebensweise mit ausreichend Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung, um das Risiko zu senken. Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe betont, dass bis zu 70 Prozent der Schlaganfälle vermeidbar sind. Maßnahmen zur Förderung der sozialen Interaktion und zur Bekämpfung von Einsamkeit sollten daher einen höheren Stellenwert erhalten, um die Gesundheit langfristig zu schützen.

Die Ergebnisse dieser Studie könnten nicht nur die medizinischen Fachleute, sondern auch die Gesellschaft insgesamt zum Nachdenken anregen. Ist Einsamkeit tatsächlich der neue stille Killer? Die Antwort könnte unser Umgang mit sozialen Beziehungen und psychischer Gesundheit revolutionieren.