
Alarmierende Entwicklung: Immer mehr afrikanische Länder kriminalisieren Homosexualität
2025-09-02
Autor: Simon
Burkina Faso: Homosexualität steht unter Strafe
In Burkina Faso, einem westafrikanischen Land, gilt nun ein strenges Gesetz, das Homosexualität verbietet. Queere Menschen müssen mit bis zu fünf Jahren Haft rechnen. Damit reiht sich Burkina Faso in die Gruppe von etwa dreißig afrikanischen Ländern ein, die ähnliche Gesetze erlassen haben.
Hintergründe der homofeindlichen Wende
Bettina Rühl, eine Journalistin aus Kenia, erklärt, dass die jüngsten Entwicklungen vor Ort eng mit der Übernahme der Militärregierung verknüpft sind. Diese hatte ursprünglich das Ziel, die instabile Sicherheitslage des Landes zu verbessern, hat jedoch stattdessen das homofeindliche sentiment der Bevölkerung genutzt, um Unterstützung zu gewinnen. Ironischerweise war Burkina Faso nur vor wenigen Jahren für seine Toleranz gegenüber Homosexualität bekannt.
Koloniale Wurzeln und antiwestliche Narrativen
In Burkina Faso wird die Militärregierung von antiwestlichen Stimmungen getragen, die stark von der kolonialen Vergangenheit beeinflusst sind. Homosexualität wird als westliches Phänomen abgetan, das die afrikanischen Werte untergräbt. Diese Narrative werden von Regierungen, die Verbindungen zu Ländern wie Russland unterhalten, aktiv gefördert.
Uganda: Radikale Gesetze auf dem Vormarsch
Bemerkenswert ist das Beispiel Uganda, wo seit letztem Jahr sogar die Todesstrafe für Homosexualität diskutiert wird. Die Verschärfung der Gesetze erfolgt vor allem durch den Einfluss evangelikaler Gruppen aus den USA, die versuchen, bestimmte Parlamentarier für ihre Agenda zu gewinnen.
Familienwerte oder politische Manipulation?
Diese Gruppen argumentieren, dass sie für traditionelle Familienwerte eintreten, was in ihrer Definition ein Bild von Vater, Mutter und mehreren Kindern umfasst. Personen wie Sharon Slater, die in den USA gut vernetzt ist, nutzen diese Agenda, um mit afrikanischen Politikern in Kontakt zu treten und ihre Botschaften zu verbreiten.
Widersprüchliche Narrative: Ein Blick auf die Realität
Es ist bemerkenswert, wie die Regierungen der Länder, die behaupten, Homosexualität sei ein westliches Konzept, gleichzeitig die Anwesenheit radikaler christlicher Einflüsse akzeptieren. Teilweise scheinen sie aus dieser widersprüchlichen Lage kein Problem zu sehen.
Historische Perspektiven: Homosexualität und afrikanische Kultur
Historisch betrachtet ist die Argumentation, dass Homosexualität nicht zu den afrikanischen Werten gehört, schlichtweg falsch. Viele afrikanische Kulturen hatten neutralen oder sogar akzeptierenden Umgang mit Homosexualität lange bevor koloniale Gesetze in Kraft traten.
Der Blick in die Zukunft
In Zukunft wird Kenia weiter im Fokus stehen, nach einer Konferenz über Familienwerte, die in diesem Jahr stattfand. In Ländern wie Ghana sind die Gesetze bereits sehr restriktiv, und es ist offensichtlich, dass konservative Gruppen großen Druck ausüben, um ihren Einfluss in der Region zu erweitern.