
ADHS bei Kleinkindern: Frühzeitige Medikamentenvergabe sorgt für Alarm
2025-09-18
Autor: Luca
Medikamente für Kinder: Ein besorgniserregender Trend
Eine aktuelle US-Studie hat alarmierende Ergebnisse über die Behandlung von Kleinkindern mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zutage gefördert: Viele Kinder erhalten nach ihrer Diagnose sofort Medikamente, was im Widerspruch zu gängigen Behandlungsrichtlinien steht. Experten warnen davor, dass diese Praxis ernsthafte Folgen für die Entwicklung der Kinder haben könnte.
Diagnose und sofortige Medikation: Der Schock!?
Die Studie zeigt, dass zwei von fünf Kindern im Vorschulalter, die mit ADHS diagnostiziert wurden, **unmittelbar Rezepte für Medikamente** erhalten. Gesundheitsexperten empfehlen jedoch, dass an erster Stelle eine umfassende Schulung der Eltern und gezielte Verhaltenstherapien stehen sollten. Leider zeigt sich, dass nur etwa jedes zehnte Kind eine solche Therapie erhält, während viele bereits nach kurzer Zeit Medikamente verschrieben bekommen.
Verhaltenstherapie: Die versäumte Chance
Dr. Yair Bannett von der Stanford Universität äußert sich besorgt über die Situation: "Wir zeigen, dass viele Kinder bereits kurz nach der ADHS-Diagnose Medikamente erhalten. Dies ist beunruhigend, denn die verhaltenstherapeutischen Ansätze haben nachweislich einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Kinder und deren Familien." Die Forschungssituation deutet darauf hin, dass die Möglichkeit einer Frühintervention durch Verhaltenstherapie oft ungenutzt bleibt.
Risiken bei kleinen Kindern: Nebenwirkungen im Fokus
Die Verabreichung von ADHS-Medikamenten an Kleinkinder birgt zusätzliche Risiken. Vor dem sechsten Lebensjahr können Kinder die Medikamente oft nicht vollständig verstoffwechseln, was zu einer erhöhten Gefahr von Nebenwirkungen führt. Diese können sich in gesteigerter Reizbarkeit und aggressivem Verhalten äußern. Dr. Bannett merkt an: "Es bestehen keine Bedenken hinsichtlich der Toxizität der Medikamente, aber viele Familien empfinden die Nebenwirkungen als gravierender als den Nutzen."
Verhaltenstherapie: Ein wegweisender Ansatz
Verhaltenstherapie betrachtet das gesamte Umfeld des Kindes und setzt am Verhalten der Eltern an. Dieser Ansatz hilft nicht nur, notwendige Fähigkeiten zu entwickeln, sondern fördert auch kindgerechte Gewohnheiten. Während Medikamente Symptome wie Hyperaktivität und Unaufmerksamkeit kurzfristig lindern, ist eine Therapie oft der nachhaltigere Weg. Frühere Studien belegen, dass es am effektivsten ist, mit einer *sechsmonatigen Verhaltenstherapie* zu beginnen, bevor auf Medikamente zurückgegriffen wird.