Gesundheit

Achtung: Sind Schmerzmittel der Auslöser für Antibiotikaresistenzen?

2025-08-27

Autor: Leonardo

Schmerzmittel und ihre überraschenden Folgen

Schmerzmittel wie Ibuprofen und Paracetamol könnten ein gefährlicher Mitspieler im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen sein. Neue Forschungen aus Australien zeigen, dass diese häufig verwendeten Medikamente nicht nur Schmerzen lindern, sondern auch die Entstehung von Resistenzen bei Bakterien fördern können.

Studie untersucht gängige Medikamente

Wissenschaftler haben in einer aufschlussreichen Studie Kolibakterien und neun gängige Schmerzmittel untersucht, die oft in der Altenpflege eingesetzt werden. Dazu zählen auch Diclofenac, Metformin und Temazepam. Die Forscher simulierten die Konzentrationen dieser Medikamente im menschlichen Verdauungstrakt und testeten deren Auswirkungen sowohl allein als auch in Kombination mit Antibiotika.

Ibuprofen und Paracetamol: Ein perfekter Nährboden für Resistenzen

Die Ergebnisse sind alarmierend: Wenn Kolibakterien mit dem Antibiotikum Ciprofloxacin gemeinsam mit Ibuprofen oder Paracetamol in Kontakt kamen, stieg die Anzahl der Mutationen erheblich. Diese Mutationen führten dazu, dass die Bakterien nicht nur gegen Ciprofloxacin, sondern auch gegen mehrere andere Antibiotika resistent wurden.

Wirkungsverlust der Antibiotika

Die Forschungsergebnisse zeigen, dass die Schmerzmittel Mechanismen aktivieren, die es den Bakterien ermöglichen, Antibiotika aus ihrer Zelle zu pumpen. Dies führt zu einer verminderten Wirksamkeit der Antibiotika – ein weiterer ominöser Schritt in die falsche Richtung im Kampf gegen resistente Keime.

Besondere Gefahr für ältere Menschen

Diese Erkenntnisse sind besonders besorgniserregend für ältere Menschen in Pflegeeinrichtungen, die oft mehrere Medikamente einzunehmen. Diese Kombination schafft perfekte Bedingungen für die Entstehung und Verbreitung resistente Bakterien. Prof. Henrietta Venter von der Universität Südaustralien warnt: „Diese Studie ist ein deutlicher Appell, die Risiken der gleichzeitigen Einnahme von Medikamenten, insbesondere in der Altenpflege, kritisch zu betrachten.“

Beratung ist wichtig

Schmerzmittel sind in vielen Fällen nützlich, aber bei Fragen zu deren Sicherheit oder Kombinationen sollte man auf jeden Fall eine medizinische Fachkraft konsultieren. Arztpraxen und Apotheken stehen bereit, um fundierte Auskünfte zu erteilen.