Die US-Regierung plant ein Verbot chinesischer Software, die in Fahrzeugen verwendet wird, insbesondere der Software, die Autos mit dem Internet verbindet. Der Grund für diese Maßnahme sind Bedenken hinsichtlich möglicher Cyberangriffe. Der Cyber-Sicherheitsexperte Raphael Reischuk erläutert die Hintergründe dieser Entwicklung.

Laut Raphael Reischuk besteht ein modernes Auto hauptsächlich aus Software. Während die physischen Komponenten wie Reifen und Hardware wichtig sind, ist es die Software, die das Fahrzeug steuert und damit sehr komplex ist. Diese Komplexität bringt Schwachstellen mit sich, die potenzielle Angriffsziele darstellen können.

Wie könnte ein technischer Angriff auf ein Auto aussehen?

Reischuk erklärt, dass es zwei grundlegende Arten von Angriffen gibt: Zum einen gibt es den Diebstahl sensibler Daten, der das Abhören von Gesprächen und den Zugriff auf Kameras in und um das Fahrzeug umfasst. Dies könnte dazu führen, dass vertrauliche Informationen wie Adressen und private Treffen ermittelt werden könnten.

Andererseits gibt es die Möglichkeit der Fernsteuerung von Autos. Hierbei könnte es zu Sabotageaktionen oder sogar zu kontrollierten Unfällen kommen. In der Vergangenheit gab es bekannte Angriffe auf Bremsen oder Motorsteuerungen namhafter Autoproduzenten. Technisch ist das möglich, aber es erfordert umfangreiche Fachkenntnisse.

Wie steht es um die Gefahrenlage in den USA?

Reischuk bewertet die tatsächliche Bedrohung in den USA als gering. Chinesische Fahrzeuge sind aufgrund hoher Zölle, die bis zu 100 Prozent betragen können, nur selten auf US-Straßen zu finden. Dies betrifft nicht nur die Fahrzeuge selbst, sondern auch die darin verbauten Softwarekomponenten.

Es ist auch bemerkenswert, dass die USA nicht nur auf China abzielen; ähnliche Verbote wurden auch gegenüber Russland ausgesprochen. Die Regierung verfolgt aktiv das Ziel, zukünftige Angriffe dieser Art zu verhindern, um die nationale Sicherheit zu gewährleisten und mögliche Risiken im digitalen Raum zu minimieren.

Die Zukunft der Automobilindustrie und Cyber-Sicherheit

Die Diskussion über Cyber-Sicherheit in der Automobilbranche gewinnt zunehmend an Bedeutung. Experten warnen, dass mit der zunehmenden Vernetzung der Fahrzeuge auch die Risiken wachsen. Die Automobilhersteller stehen vor der Herausforderung, ihre Software zu schützen und gleichzeitig die neuen Technologien weiterzuentwickeln. Wenn solche Sicherheitsmaßnahmen nicht ernst genommen werden, könnte dies gravierende Folgen für die Benutzer und die Sicherheit im Straßenverkehr haben.