Wissenschaft

Abendhimmel im Januar: Sternschnuppen, Mars und Jupiter verzaubern den Winterhimmel

2025-01-04

Autor: Leonardo

Der rote Planet Mars erreicht am 16. Januar seine erdnächste Stellung, die sogenannte Opposition. In dieser Phase steht er der Sonne genau gegenüber und ist die ganze Nacht über zu sehen. Abends strahlt Mars im Osten, zur Mitternacht im Süden und morgens im Westen. Dank seiner rötlichen Farbe und hohen Helligkeit sticht dieser Planet sofort ins Auge.

Venus, der strahlende Abendstern, ist kurz nach Sonnenuntergang im Westen sichtbar. Sie ist abgesehen von Sonne und Mond das hellste Objekt am Himmel. Zu Beginn des Monats geht Venus um etwa 20:30 Uhr unter, während sie Mitte Januar kurz nach 21 Uhr verschwindet. Im Teleskop zeigt sich Venus zunächst als kleiner Halbmond, doch bis Mitte Januar wird sie zu einer immer schmaleren Sichel.

Der Riesenplanet Jupiter bereichert ebenfalls den Abendhimmel. Nach Einbruch der Dunkelheit erscheint er im Osten und wandert später in den Süden. Da er seine erdnächste Stellung gerade hinter sich hat, leuchtet er besonders hell. Zu Beginn des Monats geht Jupiter kurz nach 6 Uhr unter, Mitte Januar folgt er diesem Trend um 5:15 Uhr im Nordwesten. Die vier hellsten Monde des Jupiters sind weiterhin thúchtig Beobachtungsobjekte für Ferngläser und Teleskope.

Auch Saturn ist in den frühen Abendstunden am südwestlichen Himmel zu sehen. Am 4. des Monats wird er vom zunehmenden Mond bedeckt, und die Bedeckung beginnt, je nach Standort, kurz nach 18:30 Uhr. Etwa eine Stunde später gibt der Mond den Ringplaneten wieder frei. Zu Anfang Januar geht Saturn gegen 22 Uhr und Mitte des Monats kurz nach 21 Uhr im Westen unter. Vom 16. bis 20. Januar zieht die helle Venus an Saturn vorbei. Im Teleskop erscheint der Saturnring wie ein heller Strich, da wir ihn von der Seite sehen.

Der südliche Abendhimmel erstrahlt in der ganzen Pracht des Winterhimmels mit dem berühmten „Wintersechseck“. Es setzt sich aus den hellen Sternen Sirius im Großen Hund, Rigel im Orion, Aldebaran im Stier, Kapella im Fuhrmann, Pollux in den Zwillingen und Prokyon im Kleinen Hund zusammen. In diesem Jahr wird das großartige Sternensechseck besonders eindrucksvoll, da es von Mars links und Jupiter rechts flankiert wird. Im Westen verabschieden sich die Herbststernbilder Andromeda und Pegasus, während im Osten der Löwe erscheint. Der Große Bär ist im Nordosten zu sehen.

Die erste Januarwoche bringt auch den Meteorstrom der Quadrantiden mit sich. Die meisten Sternschnuppen sind am Abend des 3. Januar zu erwarten, doch das Wetter könnte an diesem Abend, vor allem über der Mitte Deutschlands, einige Wolken und etwas Schnee mitbringen. Dennoch bleibt der Blick auf die Sternschnuppen meist frei. Der sogenannte Ausstrahlungspunkt der Quadrantiden findet sich im Sternbild Bootes, weshalb sie auch als Bootiden bekannt sind. Zu Beginn der Nacht steht dieser Punkt nur knapp über dem Horizont in nord-nordwestlicher Richtung, und während des maximalen Aufkommens sind bis zu 100 Meteore pro Stunde sichtbar. Verursacht werden diese faszinierenden Sternschnuppen durch eine kosmische Staubwolke, deren Teilchen flach in die Atmosphäre eindringen und somit lange, leuchtende Spuren hinterlassen.

Obwohl die Sonne am 4. Januar ihre erdnächste Stellung erreicht, hat dies kaum Einfluss auf die Temperaturen in Mitteleuropa. Die Jahreszeiten entstehen durch die Neigung der Erdachse und nicht durch die leicht veränderliche Entfernung zur Sonne. Beobachter können sich auf einen spektakulären Himmel freuen, der im Januar jede sternenbegeisterte Seele verzaubert.