Ich erinnere mich noch genau, als ich als sechsjähriger Junge bei einem Schulfreund im Wohnzimmer stand und auf den Fernseher starrte. Fasziniert beobachtete ich, wie blaue Pixel, die man als Auto interpretieren konnte, über einen schwarzen Streifen - offensichtlich eine Straße - glitten. Das Spiel hieß Spy Hunter und es lief auf einem ZX Spectrum von Sinclair, einem der ersten Heimcomputer, der 1982 auf den Markt kam.

In diesem Jahr wurde das Gerät wieder neu aufgelegt, und dies ist der perfekte Anlass für eine nostalgische Reise zurück zu den Anfängen der Videospielindustrie und zu den persönlichen Entscheidungen, die mein Leben geprägt haben. Sinclair Research stellte 1982 mit dem ZX Spectrum seinen dritten Heimcomputer vor – erstmals mit Farbdarstellung und zu einem damals konkurrenzlos günstigen Preis von nur 150 Euro, während andere Computer wie der Apple Lisa für rund 10.000 Dollar angeboten wurden.

Der ZX Spectrum, obwohl technisch hinter der Konkurrenz zurück, verkaufte sich bis 1992 über fünf Millionen Mal. Dieses Stück Geschichte landete auch in meinem Besitz.

Die moderne Neuauflage des ZX Spectrum ermöglicht es, das Gerät bequem über HDMI an einen Fernseher oder Monitor anzuschließen. Die Funktionen lassen nostalgische Gefühle aufkommen – von der Auswahl zwischen "Sharp Pixels" und einem Retro-Look, bis hin zu den gespeicherten Spielen, die inklusive dieses Modells erhältlich sind. Klassiker wie "Saboteur! Remastered", "Alien Girl" und "The Hobbit" versetzen einen sofort zurück in die eigene Kindheit, und der unverwechselbare Sound der 8-Bit Spiele zaubert ein Lächeln auf die Lippen.

Ein Controller ist nicht im Lieferumfang enthalten, kann jedoch separat gekauft werden, was die Erfahrung jedoch etwas einschränkt. Immerhin kann man die Programme auf der Gummitastatur steuern – auch wenn diese Steuerung oft unpräzise ist. Wer in den 80er Jahren gespielt hat, weiß, dass man oft stirbt, ohne den Grund dafür zu verstehen.

Die damalige Zeit war eine Blütezeit für Spiele und die Programmierung. Mein Vater nutzte BASIC auf dem Spectrum und programmierte einfache Spiele wie Hangman. Diese Erinnerungen sind unbezahlbar! Damals gab es kein Internet, um Tutorials zu finden; stattdessen blätterte er durch Zeitschriften, um neue Programmierkenntnisse zu erwerben.

Während ich als Kind mit Spielen wie Spy Hunter beschäftigt war, hätte ich vielleicht selbst programmieren und so den Grundstein für eine Karriere in der Technologie legen können. Heute mit fast 50 Jahren stelle ich mir vor, wie mein Leben verlaufen wäre, hätte ich diesen Weg gewählt. Doch das Spielen hat mir auch Freude gebracht, und das ist nicht zu unterschätzen.

Für alle, die in der gleichen Generation wie ich aufgewachsen sind, bietet die Wiederveröffentlichung des ZX Spectrum die Gelegenheit, in eine fundamentale Zeit der Spielgeschichte einzutauchen. Die kurzen Ausflüge zu meinen Kindheitsspielen waren nicht nur unterhaltsam, sondern auch eine wertvolle Rückschau auf die Entwicklungen der letzten 40 Jahre in der Gaming-Welt. Jeder pixelige Moment erinnert an den unbeschwerten Spaß der Kindheit, der viel wichtiger ist als jede finanzielle Überlegung. Die Liebe zu Videospielen, die damals begann, hält bis heute an und ist vielleicht der größte Reichtum, den man besitzen kann.