Welt

Zollkrieg aus einer anderen Perspektive: Was Ronald Reagan, die Ikone der Republikaner, über Zölle und Handelskriege sagte

2025-04-04

Autor: Emma

Zölle – „das schönste Wort im Wörterbuch“ – so schwärmt Donald Trump. Doch während er Wort in Tat umsetzt und die Strafzölle auf ein historisches Niveau anhebt, stellt sich die Frage: Was dachte Ronald Reagan, der ehemalige Präsident und Symbolfigur der Republikaner, über das Thema Zölle und Handelskriege?

Reagan äußerte 1987: „Wenn jemand fordert, Zölle auf ausländische Importe zu erheben, sieht das zunächst nach patriotischem Handeln aus, das amerikanische Produkte und Arbeitsplätze schützen soll. Aber oft hat das nur kurzfristigen Erfolg.“

Er warnte, dass die einheimischen Industrien sich auf staatlichen Schutz verlassen würden und aufhören, sich auf dem Weltmarkt zu behaupten. Dies kann ihre Innovationskraft untergraben, da der Wettbewerb durch hohe Zölle stark eingeschränkt wird.

„Während dieser Schutzmaßnahmen zu einem Stillstand führen, kommt es zu noch schlimmeren Folgen: Hohe Zölle provozieren Vergeltungsmaßnahmen ausländischer Länder und können heftige Handelskriege auslösen“, erklärte Reagan weiter.

Er machte klar, dass diese Handelskonflikte zur Erhöhung von Zöllen und zu einer Verringerung des Wettbewerbs führen, was die Preise auf einem künstlich hohen Niveau hält. „Schließlich hören die Menschen auf zu kaufen, da die Kosten durch ineffiziente Produzenten und überhöhte Preise in die Höhe getrieben werden“, warnte Reagan.

„Das schlimmste Szenario“, so führte er fort, „ist der Marktzusammenbruch, die Schließung von Unternehmen und Industrien und damit der Verlust von Millionen Arbeitsplätzen.“

Reagan selbst verhängte 1987 Zölle auf bestimmte japanische Produkte, weil er Verletzungen bestehender Handelsabkommen vorschob. Diese Maßnahmen, so erklärte er, seien Schritte, die ihm schwerfielen, aber er sah sie als notwendig an.

In einer Rede 1988 mahnte Reagan erneut: „Protektionismus wird von einigen amerikanischen Politikern als eine billige Form des Nationalismus missbraucht.“ Er warnte vor Demagogen, die einen Handelskrieg gegen Verbündete ausrufen könnten.

Sein Appell zur Achtsamkeit war deutlich: „Amerikas jüngstes Experiment mit Protektionismus war eine Katastrophe für die arbeitenden Männer und Frauen in diesem Land.“ Er erinnerte daran, wie die Verabschiedung von Zöllen 1930 nicht den versprochenen Schutz brachte, sondern in die Große Depression führte – die schlimmste wirtschaftliche Krise der US-Geschichte.

In der aktuellen geopolitischen Landschaft, geprägt von globalen Herausforderungen wie der COVID-19-Pandemie und dem Klimawandel, bleibt Regans Lehre über den schädlichen Einfluss von Zöllen und Handelskriegen besonders aktuell. Die zurückhaltende Kooperation zwischen Ländern könnte der Schlüssel zu globalem Wohlstand und Stabilität sein.

Reagans Warnungen erscheinen nicht nur als historischer Hinweis, sondern auch als strategische Überlegung für die gegenwärtige und zukünftige Handelspolitik.