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Zigaretten: Ständerat steht vor entscheidendem Verbot für Einweg-Dampfer

2025-04-03

Autor: Sofia

In der Schweiz erfreuen sich elektronische Einweg-Zigaretten immer größerer Beliebtheit, vor allem unter Jugendlichen. Aus gesundheitlichen und umweltpolitischen Gründen haben bereits mehrere Kantone den Verkauf dieser Produkte verboten, und auf nationaler Ebene steht ein entsprechendes Verbot vor der Tür.

Gesundheitsexperten, von der SP bis zur Mitte, argumentieren, dass die Einweg-Dampfer sowohl gesundheitliche Risiken als auch massive Umweltprobleme mit sich bringen. Gleichzeitig äußern einige Bürgerliche Bedenken und betonen, dass ein einzelstaatliches Verbot möglicherweise nicht wirksam sein könnte, da Verbraucher die Produkte leicht im Ausland erwerben könnten. Sie plädieren stattdessen für eine funktionierende Recycling-Strategie.

Einweg-E-Zigaretten, die durch ihre hohen Dampfsäulen, intensiven Aromen und bunten Designs besticht, sind seit ihrer Markteinführung zum Alltag vieler Menschen geworden. Doch nun rücken die gesundheitlichen Gefahren und Umweltfragen in den Fokus der politischen Diskussionen. Kantone wie Bern, Jura und Wallis haben bereits Verkaufsverbote beschlossen, während andere Kantone ebenfalls darüber diskutieren.

Verbot der Einweg-Dampfer im Anmarsch

Der Ständerat wird in den kommenden Tagen über einen Vorstoß des Grünen-Nationalrats Christophe Clivaz entscheiden. Ein Gespräch mit der zuständigen Gesundheitskommission zeigt, dass eine Mehrheit für das Verbot erwartet wird. Clivaz warnt vor dem hohen Suchtpotenzial dieser Produkte und verweist auf eine Studie der Universität Lausanne, die zeigt, dass fast 60 % der 14- bis 25-Jährigen bereits E-Zigaretten konsumiert haben.

SP-Ständerätin Flavia Wasserfallen unterstützt die Verbotsperspektive und kritisiert die Marketingstrategien von Herstellern, die bewusst auf ein junges Publikum abzielen. Sie hebt hervor, dass Einweg-Dampfer oft gefährliche Inhaltsstoffe enthalten und bei der Entsorgung erhebliche Umweltbelastungen verursachen. Aufgrund der engen geografischen Verhältnisse der Schweiz sei eine nationale Lösung für das Problem unerlässlich.

Mitte-Ständerat Bischof sieht Handlungsbedarf

Pirmin Bischof von der Mitte betont die Notwendigkeit einer fundierten Prüfung des Verbots aus gesundheits- und umweltpolitischen Gründen. Jährlich werden bis zu 15 Millionen Portionen dieser Produkte importiert, wobei vor allem die Nutzungsgewohnheiten bei Jugendlichen stark ansteigen. Bischof ist jedoch anderer Meinung als der Bundesrat, der das Verbot aus völkerrechtlichen Gründen ablehnt. Er spricht sich dafür aus, das Anliegen ernsthaft zu berücksichtigen.

SVP sieht Bedenken bei Verboten

SVP-Ständerat Hannes Germann äußert sich kritisch gegenüber dem Verbot. Er hält es für eine Form der Umerziehung, zumal der Nikotinkonsum nicht illegal ist und sieht die E-Zigaretten als weniger schädliche Alternative zu herkömmlichen Zigaretten. Außerdem warnt Germann: Ein Verbot könnte die Menschen dazu bringen, die Produkte einfach im Ausland zu kaufen.

Angesichts der gegenwärtigen Situation erklärt Germann, dass es an der Zeit sei, alternative Lösungen wie eine Entsorgungsgebühr für Einweg-E-Zigaretten zu finden, um das Recycling zu fördern. Die Diskussion über die Regulierung und mögliche Lösungen bleibt somit spannend und wird in den kommenden Wochen weiterverfolgt.