Wisent im Thal: Um Inzucht zu verhindern, wird ein Stier abgeschossen!
2024-11-11
Autor: Louis
Im malerischen Solothurner Thal lebt seit zwei Jahren eine aufstrebende Wisentherde. Dieses bemerkenswerte Projekt testet, ob der einst im Mittelalter ausgerottete Wisent in der heutigen Zeit als Wildtier im Jura überleben und gedeihen kann.
Dank erfolgreicher Zuchtpraktiken ist die Anzahl der Tiere von anfangs fünf auf stolze zehn gewachsen. Doch dieses Wachstum bringt auch bedeutende Herausforderungen mit sich – die Gefahr von Inzucht steht im Raum. Um das Wohl der Wisentpopulation sicherzustellen, wird nun ein junger Stier abgeschossen.
Der Projektleiter, Otto Holzgang, erklärte, dass es Teil des Artenschutzes sei, Tiere aus der Population zu entnehmen, um Inzuchtwarnsignale zu vermeiden. Insbesondere droht das Kalb, das vor zwei Jahren in der Region ausgesetzt wurde, in das fortpflanzungsfähige Alter zu kommen. Der Stier, der für die Fortpflanzung verantwortlich ist, könnte somit wieder als Vater auftreten. Holzgang warnt: „Das wäre dann effektiv Inzucht und könnte lethale Folgen wie genetische Degeneration oder Krankheiten nach sich ziehen.“
Doch nicht nur Inzucht birgt Risiken: die komplexe soziale Struktur der Wisente könnte ebenfalls Konflikte hervorrufen. Der im letzten Jahr geborene Jungstier sieht sich in seiner Herde Gefahr: In freier Wildbahn würde er sich unabhängig machen und um einen Platz in einer neuen Herde kämpfen. In der Zwänglichkeit des Wisentgeheges könnte er sich jedoch gezwungen sehen, sich mit seinen eigenen Verwandten zu paaren, was der dominante Stier nicht akzeptieren würde und gänzlich zu tödlichen Auseinandersetzungen führen könnte.
Für das kommende Jahr plant Holzgang einen kontrollierten Eingriff in die Herde, wahrscheinlich bei einer Futterstelle. Dies geschieht nicht ohne fruchtbare Diskussionen und Regulierungen, die bereits getroffen wurden. Das abgeschossene Tier wird nicht verschwendet – nach dem Tod wird das Fleisch verzehrt, während Fell und Schädel für die Projektleitung erhalten bleiben.
Es bleibt abzuwarten, ob der junge Stier möglicherweise doch in einen anderen Zoo oder Wildpark umgesiedelt werden kann. „Die Chancen darauf stehen jedoch schlecht“, so Holzgang.
Kritiker des Projekts äußern Bedenken und sprechen von einem „künstlichen Projekt“. Edgar Kupper, Geschäftsführer des kantonalen Bauernverbands, hat sich aktiv gegen die Ansiedlung ausgesprochen und betont: „Solche Auswilderungen sind ein No-Go. Um den Bestand zu regulieren, müssen unweigerlich drastische Maßnahmen ergriffen werden.“
Die Debatte über die Zukunft der Wisente im Kanton Solothurn bleibt also heiß umstritten! Bleiben Sie dran für die neuesten Entwicklungen und entdecken Sie die unbekannten Facetten dieser einzigartigen Tierart!