Wie 500 Billionen Sonnen: Quasare sind die hellsten Objekte des Universums – Neueste Aufnahmen von 3C 273 setzen neue Maßstäbe
2025-01-16
Autor: Laura
Künstlerische Darstellungen von Quasaren zeigen, dass diese galaktischen Kerne von überwältigender Pracht sind. Vor mehr als 60 Jahren entdeckte der Astronom Maarten Schmidt ein noch unbekanntes Objekt, das unglaublich leuchtend aus einer Distanz von mehr als 2,5 Milliarden Lichtjahren strahlt – etwa 500 Billionen Mal heller als unsere Sonne. Dieses strahlende Objekt kennen wir heute als Quasar 3C 273.
3C 273 ist nicht nur ein Astronom, sondern auch der erste Quasar, der entdeckt und identifiziert wurde. Trotz seiner enormen Entfernung ist er sogar mit einem Amateur-Teleskop am Nachthimmel sichtbar. Dies wurde durch die Arbeit von Organisationen wie ESA, Hubblesite und der Max-Planck-Gesellschaft ermöglicht.
Ein Team von Wissenschaftlern hat nun die bisher detailreichsten Aufnahmen von 3C 273 gemacht. Diese neuen Bilder fordern unser Verständnis von Raum, Zeit, Masse und Geschwindigkeit heraus und zeigen faszinierende Strukturen, die zuvor unbekannt waren. Das Team konnte mithilfe des Hubble Space Telescope Imaging Spectrograph (STIS) bis auf 16.000 Lichtjahre an das supermassive schwarze Loch im Zentrum des Quasars heranzoomen – ein rekordverdächtiger Näherungswert.
Die starke Leuchtkraft des Quasars stammt von extrem heißer Materie, die spiralförmig in die Singularität strömt. Bei dieser unerreichten Nähe konnten Wissenschaftler fadenartige Strukturen erkennen, die auf Materie hindeuten, die vom Quasar angezogen wird. In einigen Tausend Lichtjahren Entfernung gibt es zudem Klumpen, die möglicherweise Sterne darstellen, die von dem Quasar in die Schwerkraftfalle gezogen werden.
Besonders bemerkenswert sind die Jets, die aus Teilchen bestehen, die von starken Magnetfeldern abgelenkt werden und die bis zu 300.000 Lichtjahre in den Raum hinausschießen. Eine Überraschung für die Forscher war, dass sich die Geschwindigkeit dieser Jets mit der Zeit erhöht; sie nähern sich immer mehr der Lichtgeschwindigkeit. Die Gründe dafür sind derzeit noch ungeklärt und erfordern weitere Untersuchungen.
Die neueste Rekordbeobachtung von 3C 273 ist nur der Anfang. Die Wissenschaftler planen, mit dem James-Webb-Weltraumteleskop weitere Wellenlängen des Quasars zu untersuchen. Sie erhoffen sich, durch Aufnahmen im infraroten Spektrum noch tiefere Einblicke zu gewinnen und wieder beeindruckende Bilder des Quasars zu erhalten. Die fortschreitende Technologie verändert unser Bild vom Universum ständig und lässt uns hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.