Welt-Aids-Tag: Die Kampagne "Leben mit HIV. Anders als du denkst?" Ermutigt zum Dialog
2024-11-06
Autor: Laura
Köln/Bonn/Berlin – Am 1. Dezember findet der Welt-Aids-Tag statt, und die Gemeinschaftskampagne von BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung), DAH (Deutsche Aidshilfe) und DAS (Deutsche AIDS-Stiftung) zielt darauf ab, Diskriminierung entgegenzuwirken. Im Rahmen dieser Kampagne teilen Menschen mit HIV ihre Erfahrungen und laden zur Auseinandersetzung über Vorurteile ein.
Die Kampagne steht unter dem Motto "Leben mit HIV. Anders als du denkst?" und fördert den Dialog zwischen HIV-positiven Menschen und der Öffentlichkeit. Diese Initiative soll dazu beitragen, das Bewusstsein für die Herausforderungen, vor denen Menschen mit HIV stehen, zu schärfen und stereotype Denkmuster abzubauen.
Spannende Geschichten gegen Diskriminierung
In der Kampagne erzählen starke Persönlichkeiten mit HIV von ihrem Leben, ihrem positiven Coming-out und ihren Kämpfen gegen Vorurteile. Sie repräsentieren die Vielfalt von Menschen mit HIV in Deutschland und berichten auch auf Diskussionsveranstaltungen von ihren Erlebnissen.
Am 6. November um 19 Uhr wird ein spannendes Insta-Live-Format mit dem italienischen Wärmepumpenspezialisten Giovanni und dem Sozialarbeiter Thomas stattfinden, in dem sie über ihre Erfahrungen als schwule Männer mit HIV sprechen. Sie werden von Dragqueen und Make-up-Artist Barbie Breakout unterstützt, die ebenfalls ihre Geschichte teilt.
Zukünftige Veranstaltungen
Die Kampagne bietet weitere Veranstaltungen an, darunter eine Informations- und Diskussionsrunde am 23. November in Hamburg mit dem Münchner Koch Abbas und der Aktivistin Lillian. Hier können Interessierte hautnah erfahren, wie Vorurteile im Alltag überwunden werden können.
Hildegard, eine Briefträgerin aus Bayern, wird am Welt-Aids-Tags-Wochenende (30.11./1.12.) von ihren Erfahrungen berichten und wie sie ihre Heimatgemeinde aufgeklärt hat.
Am 1. Dezember teilt die ukrainische Sexualerzieherin Kristina ihre Perspektive in einem Insta-Live, wo sie darauf hinweist, dass ihre HIV-Infektion bei ihren Kuschelpartys unwichtig ist und welche Herausforderungen menschen mit HIV aus der Ukraine in Deutschland erfahren.
Die Herausforderungen von HIV-positiven Menschen
Dr. Johannes Nießen, Vorsitzender des BIPAM (Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin), betont die Notwendigkeit, Stigmatisierung abzubauen: "HIV-positive Menschen erleben nach wie vor Vorurteile und unbegründete Berührungsängste. Gemeinsam setzen wir uns für eine inklusive Gesellschaft ein."
Laut Stefan Miller von der Deutschen Aidshilfe kann jeder HIV-positive Mensch dank rechtzeitiger Therapie ein normales Leben führen. "Die Botschaft lautet: Reden hilft!", sagt er. Diese Kampagne ist eine ermutigende Erinnerung, dass alle Menschen, unabhängig von ihrem HIV-Status, Respekt und Solidarität verdienen.
Fakten über HIV heute
HIV ist behandelbar, jedoch noch nicht heilbar. Effektive Medikamente können die Virusvermehrung im Körper stoppen, sodass HIV-positive Menschen in der Regel gesund bleiben und nicht an Aids erkranken. Es ist wichtig zu betonen, dass unter Therapie HIV nicht übertragbar ist.
Trotz der Fortschritte erleben viele HIV-positive Menschen immer noch Diskriminierung. Eine Umfrage zeigt, dass 90 Prozent der Befragten gut mit ihrer Infektion leben, doch 95 Prozent hatten im vergangenen Jahr mindestens eine diskriminierende Erfahrung gemacht. Vorurteile und Berührungsängste sind in vielen Lebensbereichen präsent.
Der Welt-Aids-Tag: Bedeutung und Ziele
Der Welt-Aids-Tag, der seit 1988 jedes Jahr begangen wird, ist ein Tag der Solidarität und des Gedenkens. Er erinnert uns daran, dass ein respektvoller Umgang und Zugang zur medizinischen Versorgung für alle Menschen von entscheidender Bedeutung sind. In Deutschland lebten Ende 2023 laut Robert Koch-Institut etwa 96.700 Menschen mit HIV, während weltweit 39,9 Millionen Menschen betroffen sind.
Schlussfolgerung: Sensibilisierung ist entscheidend
Die Kampagne "Leben mit HIV. Anders als du denkst?" unterstreicht, wie wichtig es ist, im Dialog Vorurteile abzubauen und Menschen zu zeigen, dass HIV-positive Menschen ein erfülltes Leben führen können. Es liegt an uns allen, eine inklusive und respektvolle Gesellschaft zu schaffen.