Gesundheit

Wegovy: Yvonnes Leben nach der Abnehmspritze

2025-04-14

Autor: Louis

Vom Leidensweg zur Lebensfreude

"Es ist ein neues Leben" – so beschreibt die 47-jährige Yvonne Gallusser aus Solothurn ihre Transformation durch Wegovy, eine Spritze zur Gewichtsreduktion. Nach jahrelangem Kampf mit ihrem Gewicht, psychischen Belastungen und körperlichen Beschwerden fand sie endlich einen Weg zurück zu sich selbst.

Die dunklen Jahre

Als Kind erlebte Yvonne, geprägt von Trauma und Missbrauch, dass Essen ihr einziger Trost wurde. Mit 37 Jahren wog sie 145 Kilogramm und litt unter schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen. Ein Arzt an der Uni Zürich erkannte ihre Not und stand ihr ohne Vorurteile zur Seite. Nach einer Magenbypassoperation, die zunächst Erfolge zeigte, begann sie erneut zuzunehmen.

Der Durchbruch mit Wegovy

Die Entscheidung, mit Wegovy zu starten, erwies sich als Wendepunkt. Innerhalb eines halben Jahres verlor Yvonne 20 Kilogramm und fühlt sich nun mit 80 Kilogramm besser als je zuvor. Der Preis von 180 Franken pro Monat ist ihr die Lebensqualität wert, die sie jetzt genießt.

Ein neues Ich

Die gesundheitlichen Schwierigkeiten, wie Bluthochdruck und Gelenkschmerzen, sind verschwunden. Yvonne hat sogar ihren Lebenstraum verwirklicht und den Jakobsweg zweimal bewältigt. Doch der Gewichtsverlust wirkte sich auch auf ihr Liebesleben aus – nach der Trennung von ihrem damaligen Partner fühlt sie sich endlich frei.

Psychologische Auswirkungen

Der massive Gewichtsverlust ist nicht ohne Herausforderungen. Experten sprechen von einem „Major Life Event“, das nicht nur das äußere Erscheinungsbild, sondern auch das Sozialleben und das eigene Selbstwertgefühl nachhaltig beeinflusst. Eine Übersicht über Studien zeigt, dass viele Menschen nach Gewichtsreduktion mehr Selbstvertrauen und ein besseres Körpergefühl erfahren.

Ermutigende Stimmen aus der Wissenschaft

Die Endokrinologin Eleonora Seelig, die an der Adipositas-Sprechstunde arbeitet, betont, dass Abnehmspritzen für viele eine so wertvolle Unterstützung darstellen. Doch sie warnt auch vor unrealistischen Erwartungen und möglichen Nebenwirkungen.

Junge Heldengeschichten

Der 17-jährige Ardian hat ebenfalls den Schritt gewagt. Nach Kämpfen mit Übergewicht und emotionalem Essen hat er dank Saxenda, einem ähnlichen Medikament, bereits fast 50 Kilogramm abgenommen. Er spricht offen über seine Erfahrungen und möchte andere inspirieren.

Gesellschaftliche Wahrnehmung und Stigmatisierung

Yvonne berichtet von ihrer veränderten Wahrnehmung in der Gesellschaft. Früher wurde sie diskriminiert, heute wird sie anerkannt. Es ist wichtig, den Stigmatisierungen entgegenzuwirken und das Bewusstsein für die Ursachen von Übergewicht zu schärfen.

Eine ausgewogene Perspektive halten

Beide, Yvonne und Ardian, haben ihre Gewohnheiten verändert und verfolgen jetzt aktiv einen gesunden Lebensstil. Sie haben gelernt, auf sich Rücksicht zu nehmen und ihr Leben selbst zu steuern. Yvonne ist realistisch in ihren Erwartungen – der Weg zur vollständigen Heilung ist lang und erfordert ständige Arbeit.

Der Weg zur Selbstliebe

Yvonne teilt ihren wichtigsten Rat: "Sucht euch Gleichgesinnte." Ihre Geschichte ist ein eindringlicher Beweis dafür, dass Veränderung möglich ist, aber auch, dass die psychologischen Narben weiter bestehen können. Gemeinsam können sie das Leben meistern, das sie verdienen.