Welt

Wasserwunder in Spanien: Ein neues Kapitel nach der Dürre

2025-04-07

Autor: Leonardo

Nach Jahren der Dürre mit Bildern von kargen Böden im Naturschutzgebiet Doñana und nahezu leeren Stauseen in Katalonien, da hat sich in Spanien einiges verändert. Die vergangenen Wochen und Monate waren geprägt von extremer Witterung, die allerdings nicht nur negative Auswirkungen hatte.

Der versprochene regenreiche März

Ein denkwürdiger März hat die Wasserreserven des Landes auf ein historisches Niveau angehoben. Nach verheerenden Überschwemmungen in Valencia im letzten November haben sich viele Regionen Spaniens überdurchschnittlich über Regen gefreut. Der Alcántara-Stausee, der zweitgrößte des Landes, musste kürzlich Wasser ablassen, da er bereits übervoll war.

„Das Wetter hat einen unglaublichen Umschwung erlebt“, betont Jorge Olcina, ein führender Klimatologe der Universität Alicante. „Es gab seit Jahrzehnten keinen solch regenreichen März in Spanien. Die Wasserreserven in den Einzugsgebieten der größten Flüsse wie Ebro, Duero und Tajo sind nun gut gefüllt. Die Wasserversorgung für die Städte und die Landwirtschaft ist für zwei Jahre gesichert.“

Schleichende Gefahren des Klimawandels

Obwohl die kurzfristige Situation vielversprechend erscheint, warnt Olcina vor den langfristigen Gefahren. „Künftige Klimamodelle zeigen eine Tendenz zu häufigeren und intensiveren Trockenperioden, vor allem im Mittelmeerraum. Extremwetterereignisse werden zunehmen.“

Dennoch ist es wichtig, diese Phase der Wasserverfügbarkeit nicht als Selbstverständlichkeit anzusehen. „Spanien hat oft die Tendenz, sich nach einer Dürre zu entspannen und nicht über zukünftige Risiken nachzudenken – bis die nächste Dürre kommt und wir wieder in die Notmaßnahmen zurückfallen müssen.“

Recycling von Wasser – der Schlüssel zur Zukunft

Hier sieht Olcina eine entscheidende Lösung in der Wiederverwertung von geklärtem Abwasser, welches zur Bewässerung von Feldern, Gärten und sogar Golfplätzen genutzt werden könnte. „Derzeit werden nur 10 Prozent des Abwassers im ganzen Land wiederverwendet. Das sollte dringend erhöht werden!“

Infrastrukturmaßnahmen sind wichtig

Um diese infrastrukturellen Herausforderungen zu meistern, außergewöhnliche Projekte zur Regenwassernutzung und innovative Bewässerungssysteme sind gefragt, um die Wasservorräte nachhaltig zu sichern. „Jetzt ist der Zeitpunkt, um langfristig zu denken und die notwendigen Schritte einzuleiten, damit wir auch in Zukunft mit Trockenperioden besser umgehen können“, betont Olcina.

Die Chancen für Spanien sind noch nie so groß gewesen, doch es bedarf eines Umdenkens in der Wasserversorgung, um auch in Zukunft die Herausforderungen des Klimawandels zu meistern. Wenn wir jetzt aktiv werden, könnte Spanien nicht nur gegen Trockenheit gewappnet sein, sondern auch zu einem Vorreiter in der Wasserbewirtschaftung. Wer könnte mit solchen innovativen Ansätzen schon widerstehen?