Die Häufigkeit und Konsistenz des Stuhlgangs sind entscheidende Indikatoren für unsere Gesundheit und können überraschende Rückschlüsse auf die Lebenserwartung liefern. Eine aktuelle Studie zeigt, dass abnormale Stuhlgang-Muster mit ernsthaften Gesundheitsrisiken verbunden sind.

Bereits im Kindesalter zeigt sich eine große Variation in der Häufigkeit des Stuhlgangs: Einige Kinder haben mehrmals täglich Stuhlgang, während andere nur wenige Male pro Woche dazu kommen. Dieser Trend zieht sich bis ins Erwachsenenleben; die AOK betrachtet eine Stuhlgang-Häufigkeit von dreimal täglich bis dreimal wöchentlich als normal.

Die Konsistenz spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Laut der Apotheken Umschau ist eine wurstförmige Konsistenz als gesund zu klassifizieren. Weniger als dreimal wöchentlicher Stuhlgang gilt hingegen als gesundheitliche Besorgnis – dies könnte ein Indiz für Verstopfung sein. Ständiger Durchfall ist ein weiteres Warnsignal für ein Ungleichgewicht im Körper.

Eine bahnbrechende Studie von US-amerikanischen Wissenschaftlern unter der Leitung von Sean M. Gibbons, veröffentlicht in 'Cell Reports Medicine', hat einen direkten Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des Stuhlgangs und der Entwicklung von Krankheiten wie Demenz aufgezeigt. Die Forscher analysierten über 1400 gesunde Amerikaner und fanden heraus, dass die Stuhlgang-Häufigkeit eng mit der Gesundheit der Darmmikrobiota und chronischen Krankheiten verknüpft ist.

„Die Häufigkeit des Stuhlgangs hat direkte Auswirkungen auf das Darmmikrobiom und steht in Verbindung mit Erkrankungen wie chronischen Nierenerkrankungen oder Demenz“, betonen die Forscher. Die Analyse umfasste Stuhlproben und Umfragen zu Ernährungsgewohnheiten, körperlicher Aktivität und Stresslevels. Signifikante Marker für eingeschränkte Organfunktionen wurden bei Personen mit unnormalem Stuhlgang entdeckt.

Ein weiterer interessanter Punkt ist die Lebensdauer: Gibbons stellt fest, dass eine Stuhlgang-Häufigkeit von ein- bis zweimal täglich mit einem gesunden Lebensstil und einem geringeren Risiko für chronische Krankheiten korreliert. Gesundheitsforscher betonen, dass diese Häufigkeit ideale Bedingungen für die gesunden Darmbakterien schafft, die Ballaststoffe fermentieren. Ein Ungleichgewicht kann Krankheiten begünstigen.

Verstopfung, definiert als weniger als dreimal wöchentlich Stuhlgang, kann zur Bildung von Giftstoffen im Darm führen, die chronische Krankheiten und Nierenfunktionsstörungen verursachen können. Auf der anderen Seite zeigt Durchfall an, dass Entzündungswerte im Blut erhöht sind, was auf andere gesundheitliche Probleme hindeutet.

Die AOK definiert Durchfall als mindestens dreimal täglich sehr weichen oder flüssigen Stuhlgang innerhalb von 24 Stunden, während Verstopfung mit dem Gefühl von Schmerzen und starkem Pressen verbunden ist. Idealerweise sollte der Stuhlgang wenig Aufwand und keine Anstrengung erfordern.

Darüber hinaus wurden fünf Hauptfaktoren für die Entstehung von Demenz identifiziert, unterstreichen die Wissenschaftler die Notwendigkeit, auf Veränderungen im Stuhlgang zu achten.

Die Bedeutung eines gesunden Stuhlgangs kann nicht genug betont werden: Er ist ein wichtiges Fenstermotiv für unsere innere Gesundheit und eine entscheidende Strategie zur Vorbeugung gegen chronische Krankheiten. Die Beachtung der eigenen Stuhlgang-Gewohnheiten sollte ein selbstverständlicher Teil des Gesundheitsbewusstseins sein.