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Warum die Schweiz im World Happiness Report 2025 nicht mehr zu den Top 10 gehört

2025-03-20

Autor: Mia

Die Schweiz ist aus dem Ranking der glücklichsten Länder der Welt gefallen und belegt im World Happiness Report 2025 nur noch den 13. Platz. Vor zehn Jahren waren wir noch stolz auf den ersten Rang. Doch die Gründe für diesen Rückgang sind vielschichtig und alarmierend.

Der World Happiness Report 2025, veröffentlicht von einem interdisziplinären Forscherteam des Wellbeing Research Centre der Universität Oxford, zeigt, dass die Schweiz zu den großen Verlierern zählt. Ein Blick auf unsere Platzierungen über die Jahre verdeutlicht den dramatischen Trend: Vor vier Jahren rangierten wir noch auf Platz 3, und in den Jahren 2014 und 2015 standen wir sogar ganz oben.

Doch was sind nun die Gründe für diesen Rückgang der Lebenszufriedenheit der Schweizer Bevölkerung? Die Antwort findet sich in den sechs verschiedenen Faktoren, die zur Bewertung des Glücksniveaus in 147 Ländern herangezogen werden.

Die wichtigsten Messgrößen umfassen neben dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf auch Faktoren wie soziale Unterstützung, Freiheit, Großzügigkeit und Lebensdauer. Obwohl die Schweiz beim BIP pro Kopf mit Rang 5 herausragend abschneidet, ist die Situation in anderen Bereichen alarmierend.

Besonders besorgniserregend ist der Rückgang des Vertrauens in soziale Unterstützungssysteme. Hier belegt die Schweiz nur den 29. Platz, was auf eine steigende Skepsis innerhalb der Gesellschaft hindeutet. In Zeiten, in denen soziale Sicherheit und Zusammenhalt wichtiger denn je sind, könnte dies fatale Folgen für das Gemeinschaftsgefühl haben.

Auch bei der Großzügigkeit, die Spenden, ehrenamtliches Engagement und Hilfsbereitschaft umfasst, zeigen die Zahlen einen signifikanten Rückgang. Während die Schweiz bei geldwerten Spenden noch gut abschneidet, scheitert es an der direkten Hilfe für Bedürftige oder an gemeinsamen gemeinnützigen Aktivitäten. Die zunehmende Individualisierung der Gesellschaft scheint hier ein entscheidender Faktor zu sein.

Ein weiterer besorgniserregender Trend ist der Rückgang in der wahrgenommenen persönlichen Freiheit. Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer fühlen sich in ihrem Lebensgestaltungsspielraum eingeschränkt. Dies könnte durch gesellschaftlichen Druck, wirtschaftliche Unsicherheiten oder politische Instabilitäten verstärkt werden.

Die Korrekturvariable „Dystopia + Residual“, die das tatsächliche Glückserlebnis der Menschen widerspiegelt, zeigt ebenfalls alarmierende Entwicklungen. Im Jahr 2015 verbuchte die Schweiz hier noch hohe Werte, während wir 2025 nur noch auf Rang 111 von 147 Staaten liegen. Dieses Abnehmen der nicht direkt messbaren Glücks- und Zufriedenheitsfaktoren deutet auf einen krisenhaften Zustand in sozialen Beziehungen und politische Stabilität hin.

Dennoch können wir mit Platz 13 in der Gesamtwertung einigermaßen zufrieden sein. Es ist entscheidend, dass wir als Gesellschaft an unserer Lebenszufriedenheit arbeiten und die positiven Aspekte stärker in den Vordergrund rücken. Wenn die Schweizerinnen und Schweizer beginnen, ihr Leben wieder optimistischer zu betrachten und soziale Bindungen zu stärken, besteht die Möglichkeit, dass wir im nächsten World Happiness Report wieder nach oben klettern.

Die Herausforderung liegt also darin, die Werte, die unser gemeinsames Wohl beeinflussen, zu fördern und aktiv an der Schaffung einer glücklicheren Gesellschaft zu arbeiten.