Gesundheit

Warum Depressionen oft die ganze Familie betreffen

2025-04-15

Autor: Sofia

Ein gravierendes Familienproblem

In Deutschland leidet fast die Hälfte der Bevölkerung an Depressionen – und das nicht nur als Betroffene. Etwa 24 % leben selbst mit dieser schweren Erkrankung, während rund 26 % sie als Angehörige erfahren. Insbesondere Kinder mit depressiven Eltern sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, selbst psychische Erkrankungen zu entwickeln. Die Psychologin Anna Georg klärt auf, wie Familien mit dieser Herausforderung umgehen können.

Depression: Ein Familienerbe

Depressionen belasten nicht nur den Betroffenen, sondern gravierend auch die Angehörigen. Laut der Deutschen Depressionshilfe beschreiben etwa 75 % der nahen Verwandten die Krankheit als massive Belastung für das Familienleben. Besonders betroffen sind Kinder, die oft emotionale und Verhaltensprobleme entwickeln können.

Häufige Warnsignale bei Eltern

Anna Georg untersucht, wie sich die Depression von Eltern auf ihre Kinder auswirkt. Sie erklärt, dass depressive Eltern oft Schwierigkeiten haben, die emotionalen Bedürfnisse ihrer Kinder zu erkennen. Dies kann dazu führen, dass Kinder vermehrt unter emotionalen Instabilitäten leiden und ihre eigenen Gefühle nicht gut verarbeiten können.

Genetische und soziale Einflüsse

Die Deutsche Stiftung Depressionshilfe weist darauf hin, dass die Genetik eine Rolle bei der Veranlagung zu Depressionen spielt. Kinder von depressiven Eltern haben ein zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko, selbst zu erkranken. Hierbei spielen auch Umweltfaktoren und die Erziehung durch die betroffen Eltern eine entscheidende Rolle.

Hilfsmethoden für betroffene Familien

Eigentlich ist es möglich, Kinder vor den negativen Auswirkungen einer elterlichen Depression zu schützen. Therapeutische Interventionen können helfen, das Verständnis zwischen Eltern und Kind zu fördern. Ein wichtiges Ziel hierbei ist es, Eltern solche Fähigkeiten zu vermitteln, die sie benötigen, um besser auf die emotionalen Bedürfnisse ihrer Kinder einzugehen. Ein gemeinsames Arbeiten kann potenzielle Krisen entschärfen und das familiäre Miteinander stärken.

Prävention ist der Schlüssel

Die richtige Unterstützung in der Familie kann den Verlauf einer Depression verbessern. Auch die Aufklärung über die Krankheit und das Gespräch darüber kann den Kindern helfen, die Situation besser zu verstehen. Studien zeigen, dass Familien, die aktiv an ihrer Kommunikation arbeiten, nach einer schweren Krise gestärkt daraus hervorgehen können.

Zukunftschancen für betroffene Eltern und Kinder

Trotz der Herausforderungen gibt es Lichtblicke: Familien können gestärkt aus Krisensituationen herauskommen. Es ist wichtig, soziale Unterstützung anzunehmen und der Bereitschaft, therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dieser Schritt kann nicht nur der Bewältigung der Depression dienen, sondern auch dazu, Kindern ein sicheres und stabiles Aufwachsen zu ermöglichen.