Wahlen in den USA: Obama überstrahlt Harris und Trump
2024-11-04
Autor: Leonardo
Im hart umkämpften Swing State Wisconsin buhlen Kamala Harris und Donald Trump um jede Stimme, doch ein ehemaliger Präsident stiehlt beiden die Show. Barack Obama trat am Sonntag im Baird Center in Milwaukee auf und bewies einmal mehr, dass er ein Meister der politischen Rhetorik und des Publikumsengagements ist.
Mit seinem Charisma und seiner Fähigkeit, das Publikum zu fesseln, sprach Obama über die wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen viele Amerikaner konfrontiert sind. Er bemängelte Trumps unkonkrete Vorschläge zur Gesundheitsversorgung, insbesondere zum Obamacare-Alternativplan und verglich es mit dem Abwasch im Haushalt – eine humorvolle, aber treffende Metapher.
Obama lobte Kamala Harris und ihre Vizepräsidentschaft, betonte jedoch, dass sie im Schlagabtausch gegen Trump nicht die einzige Stimme der Demokraten sei. Während Harris die Themen Abtreibung und eine mögliche Diktatur unter Trump ins Zentrum stellte, legte Obama den Fokus auf die wirtschaftliche Stabilität und die Gefahren, die Trump für die amerikanische Demokratie darstellt.
Während im Wahlkampf die Propaganda von Harris und Trump omnipräsent ist, hat Harris beeindruckende 1 Milliarde Dollar an Spendengeldern gesammelt, was sie finanziell in eine starke Position bringt, um Trump und die Republikaner herauszufordern. Ihre Strategie besteht darin, Unentschlossene und ehemalige Republikaner zu gewinnen, besonders unter Frauen in den Vororten, die sich von Trumps Politik distanzieren.
Am Freitag fand ein dicht gedrängtes Wahlkampfwochenende statt. Harris und Trump hielten jeweils große Veranstaltungen in Milwaukee ab, was die politische Spannung in der Stadt widerspiegelte. Bei einem Treffen mit potenziellen Wählern stellte eine freiwillige Wahlhelferin fest, dass sie auf viele konservative Stimmen trifft, die jedoch von Trumps Verhalten enttäuscht sind.
Einige Wähler, die bislang nicht gewählt haben, äußerten Besorgnis über die Abtreibungsfrage und die Unsicherheit in der Wirtschaft. Eine jüngere Wählerin bezeichnete Harris als „Anwältin, die gelernt hat, zu reden, ohne etwas zu sagen“, und verwies auf den großen Gender Gap, der die Wahlbeteiligung zwischen Männern und Frauen spaltet.
Zudem lockte Harris’ Auftritt in der beliebten Satireshow „Saturday Night Live“ viel Aufmerksamkeit und bewies ihren humorvollen Umgang mit dem Wahlkampf. Indessen zeigte Trump, wie stark die gesellschaftliche Spaltung in den USA ist und wie sehr er auf den Machotum anspielt, um seine Basis zu motivieren.
Die Vorfreude auf die Wahlen wächst, und die Frage bleibt, ob Barack Obamas Einfluss ausreicht, um das Schicksal der Demokraten in Wisconsin zu wenden.