
«Wacht auf aus eurem amerikanischen Albtraum» – China umgarnt Europa: Aber wer widerspricht, fliegt raus!
2025-04-08
Autor: Nina
China wirbt um Europa mit fortschrittlicher Technologie, massiven Investitionen und einem charmanten Lächeln. Doch wer die Rhetorik Chinas hinterfragt, erkennt schnell die Bedingungen: Keine Kritik, keine Fragen, kein Widerspruch.
Im 50. Stock eines gläsernen Hochhauses in Peking spricht Victor Gao, früher Dolmetscher von Deng Xiaoping, heute Vizepräsident einer regierungsnahen Denkfabrik und Gesicht der chinesischen Propaganda im Westen. Wo andere Experten aufgrund des neuen Anti-Spionage-Gesetzes schweigen, spricht Gao ohne Scheu. Ob CNN, BBC oder Al-Jazeera – er präsentiert mit Bravour die Parteilinie.
Sein aktuelles Ziel: Europa für China gewinnen, während die Beziehungen zum Westen aufgrund von Themen wie Hongkong, Taiwan und Xinjiang zunehmend angespannt sind. Gao fordert: «Wacht auf aus eurem amerikanischen Albtraum» und präsentiert China als neue Möglichkeit für weniger moralische Auflagen und mehr wirtschaftliche Chancen. China soll nicht als Rivale, sondern als Ressource wahrgenommen werden.
Hinter dem Lächeln verbirgt sich jedoch eine klare geopolitische Strategie. Die NATO wird in chinesischen Staatsmedien als Feindbild gezeichnet. Gao hingegen redet von Solidarität, solange Europa jeglicher Kritik an Peking fernbleibt.
Victor Gao verkörpert den Wandel Chinas – vom einst aufstrebenden Reformstaat zum autokratisch geführten Schwergewicht unter Xi Jinping. Die wirtschaftlichen Herausforderungen in China, von steigender Jugendarbeitslosigkeit über eine Immobilienkrise bis hin zu einer demografischen Krise, drängen das Land dazu, Europa als Partner zurückzugewinnen oder zumindest als Markt zu nutzen.
In Gesprächen beschreibt er Europa als Kontinent am Rande des finanziellen Abgrunds und betont, dass China bereit sei zu helfen – mit Technologien, Erfahrungen und Wachstum. Doch der Preis für diese „Hilfe“ ist hoch: Jegliche Form von Kritik, Geopolitik oder Fragen bleiben unerwünscht. Die Themen Menschenrechte, Tibet oder Xinjiang werden elegant ausgeklammert. Kritiker, die diese sehr aktuellen Themen ansprechen, werden schnell als von den USA finanzierte „Gangster“ oder naive Idealisten abgetan.
Die Herausforderung für Europa ist nun klar: In einer Welt der geopolitischen Spannungen zwischen einem immer aggressiver auftretenden China und einem potenziell wiederaufsteigenden Trumpissa muss Europa seine strategische Unabhängigkeit finden. Kann es sich von diesen beiden Machtblöcken emanzipieren?
Gao behauptet, Europa sei zu klein, um als ernstzunehmender Gegenspieler aufzutreten. Doch vielleicht liegt die Stärke Europas genau in dieser Unfähigkeit zur Dominanz: als Vermittler aufzutreten und nicht zu verkaufen, was es erreicht hat. Gao hat recht, wenn er sagt, dass sich die Welt rasch verändert. Die entscheidende Frage bleibt, ob Chinas Charmoffensive mehr als ein taktisches Lächeln ist und ob Peking wirklich an einer echten Partnerschaft interessiert ist – oder nur an einem Europa, das den Mund hält und zahlt.
Diese geopolitischen Entwicklungen sind nicht nur für Europa von Bedeutung – sie werden die gesamte Weltpolitik maßgeblich prägen.