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Vor YB – Roter Stern Belgrad - Aufruf zur Vorsicht: YB-Fans sollen ihre Schals verstecken
2025-01-29
Autor: Lukas
Für die Berner Young Boys steht ein bedeutendes Spiel in der Champions League bevor. Die Mannschaft von Giorgio Contini empfängt heute Abend Roter Stern Belgrad im Wankdorf-Stadion. Während das sportliche Duell spannend ist, gibt es neben dem Fussballplatz ernsthafte Bedenken.
Ein Blick zurück: Im August 2019 kam es rund um das Champions-League-Qualifikationsspiel zwischen YB und Roter Stern Belgrad zu schweren Ausschreitungen. Fünf Personen wurden verletzt, und ein Polizist war gezwungen, drei Warnschüsse mit scharfer Munition abzugeben, um die Situation zu entschärfen. Trotz dieser Vorfälle blieb das Spiel Ende November 2023 von gewalttätigen Auseinandersetzungen weitgehend verschont.
In den letzten Tagen kursierte ein Flyer, der YB-Fans empfiehlt, ihre Schals während des Spiels unter der Jacke zu verstecken und sich nicht alleine in der Stadt oder rund um das Stadion zu bewegen. Diese Ratschläge stammen von der fanbasierten Anlaufstelle gegen sexualisierte Gewalt „Wo isch ds Glaube Bänkli“. Die Stellenverantwortlichen wiesen darauf hin, dass es in der Vergangenheit übergriffige Handlungen gegen Frauen und Unbeteiligte gegeben habe und sie am Matchtag „besonders“ präsent sein werden, um für die Sicherheit aller zu sorgen.
Auch die Berner Kantonspolizei hat die Situation im Blick und rechnet mit einem Ansturm auf die Stadt, weswegen der Grossteil der Wachen im Kanton verstärkt wurde. Die Polizei und Sicherheitsbehörden appellieren an die Vernunft der Fans und raten zur Vorsicht.
Gemischte Reaktionen unter den Fans
Die Empfehlungen stoßen bei den YB-Fans auf eine Vielzahl von Reaktionen. Im Fan-Forum 1898 werden Stimmen laut, die von „vorauseilendem Gehorsam“ und einem „unterwürfigen, feigen Statement“ sprechen. Einige Fans empfinden es als schockierend, dass sie an einem Heimspiel ihre Fanutensilien verstecken sollen.
Andererseits gibt es auch positive Rückmeldungen: „Vorsicht ist besser als Nachsicht“ und „Lieber den Schal verstecken, als im Krankenhaus zu landen.“
Berner Sicherheitsdirektor Alec von Graffenried kommentiert die Situation: „Vorsicht ist immer gut. Aber Zustände, wie sie teilweise in Zürich herrschen, wenn FCZ- und GC-Fans aufeinander losgehen, wollen wir nicht sehen. Deshalb hoffe ich, dass Roter Stern Belgrad nicht jedes Jahr in Bern spielt.
Dieser Vorfall wirft einen Schatten auf die Vorfreude auf das Spiel und zeigt einmal mehr, dass der Fussball nicht nur ein Spiel ist, sondern auch in der Gesellschaft mit vielen Herausforderungen konfrontiert wird. Um die Sicherheit aller zu gewährleisten, ist es wichtig, dass Fans zusammenarbeiten und sich an die Empfehlungen halten.