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Vierschanzentournee: Verdacht auf Schummeln bei den Österreichern?

2025-01-06

Autor: Gabriel

Vierschanzentournee und österreichische Dominanz

Stefan Kraft führt das Ranking der Vierschanzentournee an, gefolgt von Jan Hörl und Daniel Tschofenig. Das Ergebnis des Auftaktspringens in Oberstdorf und dem dritten Springen in Innsbruck präsentierte sich so, während der Schweizer Gregor Deschwanden in Garmisch-Partenkirchen mit einem starken zweiten Platz die österreichische Dominanz ausbremste.

Verdachtsmomente und Materialkontrolle

Die beeindruckenden Leistungen der österreichischen Springer haben die Konkurrenz alarmiert und Verdachtsmomente geweckt. Die Annahme, die Anzüge könnten nicht regelkonform sein, wurde schnell entkräftet. Christian Kathol, verantwortlich für die Materialkontrolle bei der FIS, betonte: "Auf meiner Kappe steht FIS und nicht ÖSV." Jedes Material wird gewissenhaft geprüft und Manipulationen wären offensichtlich.

Skepsis von Experten

Marco Grigoli, ehemaliger Springer und Experte für das Schweizer Fernsehen, äußerte sich ebenfalls skeptisch zu den Vorwürfen: "Solche Anschuldigungen schmälern die besten Leistungen. Die Österreicher sind im Materialsektor hervorragend aufgestellt, mit vielen Technikern, die sich um jedes Detail kümmern." Er unterstrich, dass erheblicher Druck auf dem ÖSV lastet, besonders weil der Materialkontrolleur selbst Österreich stammt.

Diskussion um Bindungen

Die Diskussion um die Bindungen hat ebenfalls neue Spekulationen ausgelöst. Nach dem Wettkampf in Innsbruck wurden die Bindungen der österreichischen Athleten abgedeckt, was zu weiteren Fragen führte. "Natürlich wird jeder auf uns schauen, weil wir im Moment so dominant sind", erklärte ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl. Die Bindungen sind kostspielig und die Athleten verfügen nicht über unbegrenzte Ersatzteile.

Psychologischer Vorteil für die Österreicher

Experte Grigoli, der selbst vor Ort war, erklärte: "Ich konnte die Bindungen aus relativ geringer Distanz sehen, es gab während der Wettbewerbe genügend Aufnahmen. Man kann nichts verstecken." Das Abdecken der Bindungen geschieht oft, um sie vor Beschädigungen zu schützen. Grigoli merkte an, dass die Österreicher damit einen zusätzlichen psychologischen Vorteil haben, da die Konkurrenz darüber spekuliert und Energie investiert, die besser in den Wettkampf fließen könnte.

Spezielle Carbon-Einlage als Vermutung

Der ehemalige norwegische Weltmeister Anders Jacobsen äußerte die Vermutung, die Österreicher könnten mit einer speziellen Carbon-Einlage in den Schuhen ihre starken Leistungen erzielen.

Ausblick auf die Wettkämpfe in Bischofshofen

Die bevorstehenden Wettkämpfe in Bischofshofen versprechen Hochspannung. Stefan Kraft hat nur einen knappen Vorsprung von 33 Zentimetern auf Hörl, während Tschofenig mit 39 Zentimetern Rückstand hinter Hörl folgt. Der beste Nicht-Österreicher ist der Schweizer Gregor Deschwanden auf dem vierten Gesamtrang, aber der Abstand zu Tschofenig ist möglicherweise zu groß, um noch auf das Podest zu hoffen.

Vergleich zu Simon Ammann

Nach der Vierschanzentournee dürften die Spekulationen über die österreichischen Springer abklingen, ähnlich wie bei Simon Ammann vor 15 Jahren. Seine bemerkenswerten Erfolge bei den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver, wo er erneut als Doppelolympiasieger gekrönt wurde, beruhte teilweise auf seiner innovativen Bindungstechnik, die damals für großes Aufsehen sorgte. Experten und Fans sind gespannt, ob die Österreicher ihre Vorherrschaft auch in Zukunft behaupten können.