In einer viel diskutierten Entscheidung hat das US-Verteidigungsministerium die beiden chinesischen Unternehmen Tencent und CATL als "Militärunternehmen" klassifiziert, was zu einem dramatischen Rückgang der Aktienkurse beider Firmen führte.

Diese jüngste Entscheidung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Spannungen zwischen den USA und China weiterhin wachsen. Die Aufnahme von Tencent und CATL in die US-Liste wurde als unrechtmäßig von Peking zurückgewiesen, das eine potenzielle Vergeltungsmaßnahme ankündigte, die in eine Schädigung der Beziehungen zwischen den beiden Nationen münden könnte.

Tencent – Ein technológischer Goliath

Tencent, das Unternehmen hinter der Super-App WeChat, beschleunigte kürzlich seine Expansion in verschiedene Technologiebereiche, einschließlich Cloud-Computing und Videospiele, und hat dadurch Millionen von Nutzern weltweit gewonnen. Das Unternehmen erklärte in einer Stellungnahme, dass die Klassifizierung als Militärunternehmen ein "offensichtlicher Fehler" sei und betonte, dass es keinerlei militärische Verbindungen gebe. Tencent kündigte an, rechtliche Schritte zu prüfen, um aus dieser Liste entfernt zu werden und betonte, dass diese Einstufung keine direkten Auswirkungen auf sein Geschäft habe.

CATL – Der Batterie-Gigant

Das Unternehmen CATL, führend in der Elektrofahrzeug-Batterieproduktion, beliefert viele bekannte Automobilhersteller wie Mercedes-Benz, BMW und Volkswagen. Ein Rückgang der Aktienkurse um 5,2 Prozent an der Börse in Shenzhen ist das Resultat dieser neuen US-Politik. CATL kommentierte ebenfalls, dass die Entscheidung des US-Verteidigungsministeriums ein "Fehler" sei und bekräftigte, dass es in keine militärischen Aktivitäten involviert sei.

Der Ruf der Unternehmen steht auf dem Spiel

Die Auswirkungen der US-Klassifizierung sind weitreichend. Obwohl es keine direkten rechtlichen Konsequenzen gibt, könnte der Schaden am Ruf beider Unternehmen schwerwiegende Folgen haben. Unternehmen, die auf dem internationalen Markt tätig sind, laufen Gefahr, dass ihre Geschäftsbeziehungen zu anderen Ländern und Unternehmen beeinträchtigt werden.

Chinas scharfe Kritik

Das chinesische Außenministerium reagierte mit scharfer Kritik auf die US-Maßnahme und forderte eine sofortige Rücknahme dieser Klassifikation und bezeichnete die Aktion als "unangemessene Unterdrückung" chinesischer Unternehmen. Guo Jiakun, Sprecher des Außenministeriums, wies darauf hin, dass die USA damit das Konzept der nationalen Sicherheit generalisieren und versuchten, Chinas Entwicklung einzuschränken.

Die geopolitischen Spannungen nehmen zu

In den letzten Jahren haben sich die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China erheblich verschärft, insbesondere im Bereich der Hochtechnologie. Washington befürchtet eine militärische Nutzung von Technologien, die in China entwickelt werden, was zu weiteren Sanktionen und Handelsbeschränkungen führen könnte.

Tiktok unter Druck

In einem weiteren aktuellen Fall ist die Video-App Tiktok dem Druck der US-Behörden ausgesetzt. Am 19. Januar läuft eine gesetzliche Frist aus, die den Eigentümerwechsel fordern könnte. Sollte Tiktok weiterhin unter dem chinesischen Unternehmen Bytedance bleiben, könnte es zu einem kompletten Verbot der App in den USA kommen. Dies würde die Plattform, die über 170 Millionen Nutzer in den USA hat, erheblich treffen.

Die Entwicklungen im Handelskonflikt zwischen den USA und China werden weiterhin genau beobachtet, da sie nicht nur die betroffenen Unternehmen, sondern auch die globale Wirtschaft beeinflussen könnten.