Technologie

USA klagen zwölf mutmaßliche chinesische Hacker an – Die dunkle Seite des ‚Hacking-for-Hire‘-Systems

2025-03-06

Autor: Lara

In einer alarmierenden Entwicklung haben US-Behörden fünfzehn weitere Anklagen gegen zwölf mutmaßliche chinesische Hacker erhoben, die Teil eines umfangreichen ‚Hacking-for-Hire‘-Systems sind, das von der chinesischen Regierung unterstützt wird. Diese Hacker arbeiten mit privaten Unternehmen zusammen, um gezielte Cyberangriffe auf ausländische Ziele durchzuführen und Informationen zu stehlen, die für Peking von Interesse sind.

Laut einer detaillierten Anklageschrift, die sowohl in New York als auch in Washington eingereicht wurde, stehen acht Führungskräfte des privaten Hacking-Unternehmens I-Soon im Mittelpunkt der Vorwürfe. Diese Gruppe soll weltweit Cyberangriffe durchgeführt haben, um politische Dissidenten, Kritiker der chinesischen Regierung und andere Zielpersonen ausfindig zu machen sowie deren Daten zu stehlen.

Der Gründer von I-Soon, Wu Haibo, wurde in der Anklage hervorgehoben. Er gilt als hauptverantwortlich für die Organisation dieser illegalen Cyberoperationen. Wu, der 2010 in Shanghai I-Soon ins Leben rief und Mitglied der berüchtigten Hackergruppe Green Army war, wird beschuldigt, strategische Entscheidungen getroffen zu haben, die zu den zahlreichen Sicherheitsverletzungen führten.

Zuvor veröffentlichte Berichte haben ergeben, dass I-Soon ein breites Spektrum an Regierungen ins Visier nahm, darunter Indien, Taiwan und die Mongolei, jedoch in der Vergangenheit nur selten Angriffe auf US-Einrichtungen durchführte. Neueste Enthüllungen aus der Anklageschrift zeigen jedoch, dass I-Soon nicht nur zahlreiche chinesische Dissidenten in den USA ins Visier genommen hat, sondern auch spezifische Ziele wie den Verteidigungsnachrichtendienst DIA und diverse Medienorganisationen, die kritische Berichte über China veröffentlichten.

Erstaunliche Preise für Cyberangriffe

Die Ermittlungen enthüllen, dass das Unternehmen der chinesischen Regierung für jeden erfolgreich gehackten E-Mail-Account zwischen 10.000 und 75.000 Dollar in Rechnung stellte. Diese hohen Zahlungen spiegeln die wachsende Nachfrage nach Informationen wider, welche die chinesische Regierung für ihre Interventionsstrategien benötigt. In einigen Fällen wurden diese Aufträge direkt vom chinesischen Ministerium für öffentliche Sicherheit erteilt, wobei Ermittler angaben, dass sogar zwei Strafverfolgungsbeamte mit spezifischen Aufträgen betraut waren.

Die Reaktion von I-Soon blieb aus, und ein Sprecher der chinesischen Botschaft in Washington bestritt die Vorwürfe und bezeichnete sie als „Verleumdung“. Liu Pengyu, der Sprecher, forderte eine objektive und evidenzbasierte Beurteilung der Vorfälle und verurteilte unbegründete Spekulationen.

Die warnenden Stimmen aus der US-Regierung betonen, dass die Cyberbedrohung aus China immer raffinierter wird. In den letzten zwei Jahrzehnten hat die chinesische Staatssicherheit stark nach ausländischen Informationen gesucht, was zu einem enormen Netzwerk privater Hackerunternehmen geführt hat. Damit wird die Notwendigkeit für internationale Zusammenarbeit im Bereich der Cybersicherheit immer dringlicher.