
US-Zölle führen zu dramatischem Marktrückgang: SMI fällt stark, DAX kämpft mit Verlusten – Wall Street in der Krise – Asiens Börsen brechen ein
2025-04-07
Autor: Alina
SCHWEIZ
Der Ausverkauf am Schweizer Aktienmarkt setzte sich am Montag unvermindert fort. Der Swiss Market Index (SMI) fiel um bemerkenswerte 5,16 Prozent auf 11'047,48 Punkte. Trotz dieser Niedergeschlagenheit konnte der Index gerade noch die psychologisch kritische Marke von 11'000 Punkten halten. Die Nebenwerteindizes SPI und SLI waren ebenfalls betroffen, mit einem Rückgang von 4,9 Prozent auf 14'786,43 Punkte und 5,14 Prozent auf 1'770,24 Punkte.
Die anhaltenden Befürchtungen über die neuen US-Strafzölle und die Möglichkeit eines Handelskriegs haben das Anlegervertrauen stark beeinträchtigt und führten zu einem breiten Rückgang der Aktienkurse. Unternehmensnachrichten blieben selten und trugen kaum zur Stabilisierung bei.
Gerüchte über eine mögliche vorübergehende Aussetzung der Zölle durch die US-Regierung wurden vom Weißen Haus heftig zurückgewiesen und als "Fake News" bezeichnet.
DEUTSCHLAND
Das Chaos am deutschen Aktienmarkt setzte sich fort, obwohl der DAX zwischenzeitlich etwas zulegte. Er startete mit einem Minus und erklomm im Tagesverlauf auf ein kurzzeitiges Plus von 0,7 Prozent, bevor er letztlich um 4,13 Prozent auf 19'789,62 Punkte fiel. Vor der Volatilität war eine Erholung auf die Hoffnung zurückzuführen, dass die US-Notenbank einschreiten könnte, um die Märkte zu stabilisieren. Der Markt preist inzwischen eine 40-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im Mai ein.
Berichten zufolge hat die EU den USA einen Freihandelsdeal für Industriegüter angeboten, was zusätzliche Hoffnung auf eine Erholung verbreitet hat. Dennoch bleibt die Unsicherheit hoch, da die Deutsche Bank anmerkt, dass die Volatilität möglicherweise ihren Höhepunkt erreicht hat, während die fundamentalen Bedingungen weiterhin angespannt bleiben.
WALL STREET
An der Wall Street war ebenfalls keine klare Richtung zu erkennen. Der Dow Jones eröffnete 1,14 Prozent im Minus, konnte jedoch kurzfristig um etwa zwei Prozent zulegen, bevor die Gewinne wieder schmolzen. Der NASDAQ Composite öffnete gar mit einem Rückgang von 3,91 Prozent.
Die Erholungsversuche wurden durch Berichte über eine mögliche 90-tägige Zollpause der US-Regierung unterstützt, welche jedoch schnell vom Weißen Haus als haltlos entlarvt wurden. Die derzeit drastischen wirtschaftspolitischen Maßnahmen bleiben somit bestehen.
Die EU hat unterdessen signalisiert, ebenfalls Zölle auf US-Importe einzuführen, um auf die US-Zollpolitiken zu reagieren. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, da viele Marktakteure auf Entwicklungen in den Handelsgesprächen und den Zinserwartungen gespannt warten.
ASIEN
Die Talfahrt an den asiatischen Börsen setzte sich zu Beginn der Woche unvermindert fort. Der Nikkei 225 in Tokio fiel um 7,83 Prozent, während der Shanghai Composite in China um 7,34 Prozent abgab. In Hongkong verlor der Hang Seng sogar 13,22 Prozent.
Die US-Regierung hat neulich umfassende Zölle auf Importe aus nahezu allen Ländern eingeführt, wobei bis zu 34 Prozent für China vorgesehen sind. China plant bereits Gegenzölle in gleicher Höhe einzuführen, was darauf hindeutet, dass sich der Handelskonflikt weiter zuspitzt. Japans Premierminister erklärte, dass sein Land die Situation genau beobachtet und bereit ist, auf die Forderungen der USA einzugehen, jedoch betonte er die fairen Handelspraktiken Japans.
In einer Stellungnahme in Peking hieß es, dass China bereit sei, verschiedene wirtschaftliche Instrumente zu nutzen, um den negativen Auswirkungen der US-Zölle entgegenzuwirken. Dies umfasst mögliche Zinssenkungen und Maßnahmen zur Unterstützung des Inlandsmarktes.
FAZIT
Die globale Marktsituation bleibt extrem angespannt und von hoher Unsicherheit geprägt, während Investoren die Entwicklungen im Handelskonflikt und die Reaktionen der Zentralbanken genau beobachten.